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Osnabrück (epd). Patientenschützer haben zum Tag der Organspende am Sonnabend finanzielle Anreize für Kliniken und ein Transplantationsnetzwerk gefordert, um die Spenderzahl zu erhöhen. Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und vielen Ressortchefs der Länder geforderte Widerspruchslösung sorge nicht automatisch für mehr Spenderorgane, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Sonnabend). Auch im «Vorzeigeland» Spanien habe die positive Entwicklung nichts mit der Einführung der Widerspruchslösung zu tun, wonach jeder zum Spender wird, der nicht Nein sagt.

«Auch in Spanien bedurfte es zunächst struktureller und organisatorischer Maßnahmen, um die Spenderzahl zu erhöhen», sagte Brysch. Dazu gehörten neben Anreizen für Krankenhäuser ein Transplantationsnetzwerk, das den Ablauf effektiv organisiere, sowie Bildungsprogramme und die Schulung von Koordinatoren, die sich Zeit nehmen, um mit Angehörigen zu sprechen.

In Deutschland warteten nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation Ende 2023 rund 8.400 Menschen auf ein Spenderorgan. Allein rund 6.500 Menschen brauchten eine neue Niere.