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Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg steht vor schwerwiegenden Entscheidungen. Das Parlament der Kirche tagt vom 18. bis 19. Mai in der Heimvolkshochschule in Rastede. Die Tagung ist mit Ausnahme der Beratungen in Arbeitsgruppen am ersten Verhandlungstag (etwa 14 bis 16 Uhr) öffentlich.

Zur Abstimmung stehen elf Beschlussvorschläge mit einem Gesamt-Einsparvolumen bis 2010 in Höhe von 12, 5 Millionen Euro. Die Vorschläge sind von einer Steuerungsgruppe mit Vertretern der Synode und des Oberkirchenrats erarbeitet worden. Die 60 Synodalen werden unter anderem über die Frage der Bildung von Nachbarschaftsregionen und Regionalisierung, die Förderung und Qualifizierung der ehrenamtlichen Mitarbeit, eine neue Struktur der Jugend- und Bildungsarbeit, die Funktionspfarrstellen und um die zukünftige Anzahl der Mitglieder des Oberkirchenrats abstimmen.

Auf der Tagesordnung steht auch die Wahl eines neuen juristischen Oberkirchenrats. Ein Wahlvorbereitungsausschuss hat unter der Leitung von Synodalpräsident Heinz Heinsen aus 90 Bewerbungen zwei Kandidaten ausgewählt. Sie stellen sich am Freitagvormittag der Synode vor. Im ersten Wahlgang reicht eine Mehrheit von 31 Stimmen. Für den Fall, dass ein zweiter Wahlgang erforderlich wird, ist die einfache Mehrheit der anwesenden Synodalen erforderlich. Der juristische Oberkirchenrat tritt die Nachfolge von Oberkirchenrat Dieter Schrader an, der mit Ablauf September 2006 in den Ruhestand tritt.

Im Vorfeld der Synode sorgte der Beschlussvorschlag zu Kürzungen bei der ökumenischen Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen in Oldenburg für Aufsehen. Die Landeskirche plant hier die Kürzung der von ihr finanzierten 1,5 Stellen. Die katholische Kirche unterhält in der Oldenburger Stelle zwei Stellen und das Sekretariat. Wie der zuständige Oberkirchenrat Olaf Grobleben erläutert, ist diese Entscheidung getroffen worden, um im Bereich der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg „überhaupt noch ein Beratungsangebot aufrecht erhalten zu können“. Eine flächendeckende Kürzung in diesem Arbeitsbereich „nach dem Rasenmäherprinzip“ hätte, so Grobleben, die Aufgabe der beiden Beratungsstellen in Wilhelmshaven und Delmenhorst zur Folge gehabt. Nach den Ausführungen des Vorsitzenden der Steuerungsgruppe, Pfarrer Dieter Qualmann, sollen im Bereich der gesellschaftlichen Präsenz von Kirche lediglich rund 20 Prozent des gesamten Einsparvolumens erreicht werden; die Hälfte des Einsparungen betreffe den innerkirchlichen Bereich.