Zum Hauptinhalt springen

Angesichts der fortbestehenden Corona-Pandemie tritt die Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg von Donnerstag, 18. November, bis Samstag, 20. November, als digitale Synode zusammen. Traditionell steht der Haushalt für das kommende Jahr 2022 im Mittelpunkt der Beratungen. Darüber hinaus würden neben dem Bischofsbericht weitere wichtige Themen auf der Tagung erörtert, kündigte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen im Vorfeld der Synode an. Dazu gehören die Handlungsempfehlungen zu einem Integrierten Klimaschutzkonzept, die eine Arbeitsgruppe erstellt habe. „Der Klimawandel erfordert, dass wir nachschärfen müssen“, sagte Blütchen und dazu liefere die Arbeitsgruppe Vorschläge. Ein Klimagesetz soll eine höhere Verbindlichkeit schaffen und eine Steuerungsgruppe für „mehr Tempo“ sorgen.

   

Erstmalig werde sich die 49. Synode mit dem Maßnahmenkatalog beschäftigen, der bis zum Jahr 2030 die oldenburgische Kirche in die Lage versetzen soll, einen dauerhaft ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können und gleichzeitig Mittel zu den Rücklagen zuführen zu können. Über den Stand der bislang erfolgten Umsetzung und über die dazu entwickelten Konzepte werde die Synode verschiedene Berichte auf der Synodentagung entgegennehmen, so Blütchen. 

   

Mit dem Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt werde die oldenburgische Kirche die Richtlinie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Schutz vor sexualisierter Gewalt umsetzen, kündigte die Synodenpräsidentin an. Ziel sei es, sich der Verantwortung zu stellen, Betroffene zu schützen, deutliche Klarheit bei den verschiedenen Instrumentarien wie beispielsweise bei der Meldepflicht herzustellen und eine möglichst einheitliche Praxis in den EKD-Gliedkirchen im Umgang mit sexualisierter Gewalt zu schaffen. 

   

Der Bischofsbericht, den Bischof Thomas Adomeit am Donnerstag vor der Synode halten werde, ermöglicht es laut Blütchen, die oldenburgische Kirche „in diese Welt einzusortieren und einen Ausblick zu geben, wohin wir als Kirche gehen können.“ Dazu gehörten für ihn, kündigte Bischof Adomeit an, sowohl die Flüchtlingsfrage, die sich an der polnisch-belarussischen Grenze aktuell verschärfe, als auch der wachsende Antisemitismus und die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Ebenfalls sei die derzeitige Corona-Lage eine Herausforderung. Aufgabe der Kirche sei es „Hoffnungsräume“ zu schaffen und sich unter Pandemiebedingungen neu aufzustellen.

   

Der für das kommende Jahr vorgelegte Haushalt der oldenburgischen Kirche umfasst 99,06 Millionen Euro und liegt mit 1,26 Millionen Euro unterhalb des Haushaltsansatzes des Jahres 2021. An Einnahmen erwartet die oldenburgische Kirche rund 98,28 Millionen Euro und Finanzerträge von 1,6 Millionen Euro. 

   

Bischof Thomas Adomeit, der in den vergangenen Monaten die Vertretung für die Leitung des Dezernats für Recht und Finanzen übernommen hatte, bezeichnete den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr als „erfreulich“. Einige Einschränkungen aus dem Vorjahr müssten nicht mehr weitergeführt werden. Dazu zählten die Besetzungssperre bei vakanten Stellen und die Aufstockung der sogenannten „Bauliste“ für den Erhalt von kirchlichen Gebäuden. Diese habe wieder zwei Drittel des ursprünglichen Niveaus erreicht. Es sei ein „verantwortungsvoller Haushalt“, der die Steigerung an Personal- und Sachkosten realistisch eingeplant habe und bei dem zugleich die Absicht, zu einem ausgeglichenen Haushalt zu kommen, klar erkennbar sei.

   

Darüber hinaus wird der Synode ein zweiter Nachtragshaushalt das laufende Haushaltsjahr vorgelegt. Dort sind sowohl Erhöhungen der Erträge, als auch noch nicht geplante Aufwendungen berücksichtig, die bis zu Erstellung des Nachtragshaushalts aufgelaufen sind. Anlass für den Nachtragshaushalt sind Aufwendungen für die Schließung des Blockhauses Ahlhorn, insbesondere Personalaufwendungen, sowie eine Nachzahlung einer EKD-Umlage aus dem Vorjahr.

   

Oberkirchenrat Frank Lütjelüschen wird zum ersten Mal als juristisches Mitglied des Oberkirchenrates an einer Synodentagung teilnehmen. Der 52jährige Jurist hat seine Stelle zum 1. November angetreten. Es sei mit zahlreichen Ausschusssitzungen und mit der EKD-Synode ein „ereignisreicher Beginn“ gewesen, so Lütjelüschen. Nun freue sich auf die anstehende Synodentagung und auf seine Einführung am kommenden Donnerstagnachmittag. Seine offizielle Einführung in das Amt des juristischen Oberkirchenrates der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg findet im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes in der St. Lamberti-Kirche in Oldenburg statt.

   

Die Verhandlungen der Synode sind grundsätzlich öffentlich. Interessierte können die Tagung im Live-Stream verfolgen, der unter dem Kurzlink: kirche-oldenburg.de/synode/live (www.kirche-oldenburg.de/synode/live) angeboten wird. 

  

 

 

Screenshot von der Pressekonferenz im Vorfeld der Synodentagung. Oben v.l. Bischof Thomas Adomeit, Synodenpräsidentin Sabine Blütchen und Oberkirchenrat Frank Lütjelüschen, unten v.l.: Dirk-Michael Grötzsch und Pfarrer Hans-Werner Kögel von der Pressestelle der ELKiO sowie der Journalist Jürgen Westerhoff. Foto: ELKiO/ Esben Fest