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Der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr ist mit 80,4 Millionen Euro rund eine Millionen Euro höher als der Etat für das laufende Jahr. Diese Erhöhung sei maßgeblich den gestiegen Personalkosten geschuldet, erläuterte im Vorfeld der Synode der Vorsitzende des Finanzausschusses, Gerhard Eicker. Neben den tariflichen Steigerungen würden allein die Beiträge an die Versorgungskasse für Pfarrerinnen und Pfarrer rund die Hälfte der Steigerungen im Haushaltposten „Allgemeine kirchliche Dienste“ ausmachen. Dieses hänge mit dem steigenden Alter der oldenburgischen Pfarrerschaft und dem zu geringen Pfarrernachwuchs zusammen. Dennoch werde dem Kirchenparlament ein ausgeglichener Haushalt vorgelegt, da die Mehrausgaben durch höhere Einnahmen aus den Kirchensteuern ausgeglichen werden, berichtete Gerhard Eicker auf der Pressekonferenz zu Synode am Dienstag gegenüber den Journalisten.

Synodenpräsidentin Sabine Blütchen kündigte an, dass die synodale Arbeitsgruppe Lenkung dem Kirchenparlament ein Rahmenkonzept „Kirchliche Umweltinitiative Odenburg“ zur Beschlussfassung vorlegen werde. Darin soll das energiesparende und ökologische Handeln der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg festgeschrieben werden. Als erste Bausteine schlägt die Arbeitsgruppe vor, einen Rahmenvertrag für die Energiebeschaffung für alle in der oldenburgischen Kirche befindlichen Einrichtungen und Körperschaften zu schließen. Dabei soll die Abnahme von Öko-Strom empfohlen werden. Gleichzeitig sei mit dem Rahmenvertrag eine Kostenersparnis für die Kirchengemeinde verbunden, sagte die Synodenpräsidentin.

Weiter soll die Installation von Photovoltaikanlagen auf kircheneigenen Dächern geprüft werden. Dazu haben Studentinnen und Studenten der Jade Hochschule Wilhelmshaven-Oldenburg-Elsfleth ein Dachkataster erstellt, das Auskunft gibt, welche Dächer in Frage kommen.

Schließlich soll ein Ökofonds zur Sanierung von kirchlichen Gebäuden unter ökologischen Gesichtspunkten gegründet werden, der mit 250.000 Euro pro Jahr ausgestattet werden soll. Außerdem soll für entsprechende Maßnahmen aus dem Landeskirchenfonds ein Beitrag von 100.000 Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt werden, der für die Vergabe von Darlehen bestimmt ist. Damit sollen die Kirchengemeinde unterstützt werden, ihren Gebäudebestand unter energetischen Gesichtspunkten zu sanieren.


Für den auf der Frühjahrstagung initiierten Zukunftskongress „Kirche auf dem Weg nach 2030“ wird die Synode weitere Planungsschritte beschließen. So soll zur inhaltlichen Vorbereitung ein Reformausschuss berufen werden. Dessen Aufgabe wird es sein, bis zur Synode im kommenden Herbst ein Grundkonzept für den Zukunftskongress vorzulegen. Auch soll dieses Gremium den Dialog mit den Gemeinden, Kirchenkreisen und Werken führen, eingehende Vorschläge und Material sichten und sie für den Reformprozess aufbereiten. „Ich freue mich auf diesen Prozess“, sagte Bischof Jan Janssen, in dem er darum gehe, das zukünftige Bild von der Kirche und ihren Arbeitsbereichen für die Zukunft zu schärfen und erlebbar zu machen. Deshalb sei eine große Beteiligung notwenig. Im Gegensatz zu den bislang in Gremien erarbeiteten Konzepten betrete die oldenburgische Kirche mit diesem Prozess Neuland und sei damit Vorreiter in der norddeutschen Region, betonte Janssen.

In dem von der Synode noch zu berufenden Reformausschuss sollen neben Bischof Jan Janssen, Synodenpräsidentin Sabine Blütchen und dem Leiter des Projektbüros, Pfarrer Karsten Peuster, jeweils zwei Vertreterinnen und Vertreter der sechs Kirchenkreise und der Synode sowie eine kompetente Persönlichkeit aus einer anderen Kirche und aus dem Bereich der Universitäten mitarbeiten. Ebenso sollen Delegierte aus der Jugendarbeit, der Diakonie, des Bildungsnetzwerkes, der Mitarbeitervertretung und der Pfarrervertretung berufen werden.

Angesichts des drohenden Pfarrerinnen- und Pfarrermangels in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg wird der Gemeinsame Kirchenausschuss einen Verfahrensvorschlag vorlegen, wie vermehrt Nachwuchskräfte gewonnen werden können. So soll verstärkt für den „schönsten Beruf der Welt“ geworben werden, sagte Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk. Besonders Abiturientinnen und Abiturienten sollen zum Theologiestudium ermutigt werden, denn „dieser Beruf hat Zukunft“. Als mögliche Werbemaßnahmen werden u.a. ein Theologiepreis für Facharbeiten, Praktika im Pfarramt sowie Image- und Werbekampagnen vorgeschlagen. Zusätzlich soll eine halbe Pfarrstelle für zunächst sechs Jahre eingerichtet werden, die sich um die Gewinnung von theologischen Nachwuchskräften kümmert.

Am Nachmittag des ersten Verhandlungstages wird die Arbeitsgruppe Konfliktkommunikation ihren Abschlussbereicht vorstellen. Die Synode hatte auf ihrer 5. Tagung im Mai dieses Jahres die Einrichtung dieser Arbeitsgruppe beschlossen, die die Umstände und Hintergründe der fristlosen Kündigung der ehemaligen Pressesprecherin der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, Frau Dr. Marlis Oehme, untersucht. Die Arbeitsgruppe sollte weiterhin ihr Augenmerk auf die Art und Weise der Vorbereitung und Durchführung getroffener Beschlüsse von Seiten der Kirchenleitung und die binnenkirchliche Kommunikation dieser Beschlüsse richten.


Während der Tagung werden Sie unter http://www.kirche-oldenburg.de/kirche-gemeinden/synode/647-synode.html tagesaktuelle Berichte von der Synode lesen können.

 

Pressekonferenz im Vorfeld der
Synodentagung (von li.):
Vorsitzender des Finanzausschusses,
Gerhard Eicker, Synodenpräsidentin
Sabine Blütchen, Dirk-Michael Grötzsch,
Bischof Jan Janssen und
Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk.