Hannover (epd). Jedes sechste Kind in Deutschland wächst nach Angaben der hannoverschen Suchthilfeorganisation STEP mit suchtkranken Eltern auf. Allein in Hannover seien rund 13.000 Kinder unter 18 Jahren betroffen. Diese Kinder seien die größte bekannte Risikogruppe für eine eigene Suchterkrankung, mahnte die Suchthilfeorganisation am Mittwoch anlässlich der bundesweiten Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien. An diesem Freitag will STEP am Steintorplatz in der Innenstadt mit seinem «Infomobil» über das Thema ins Gespräch kommen.
«Kinder aus Suchtfamilien sind noch immer vergessene Kinder, die durch die Maschen der bestehenden Hilfesysteme allzu oft hindurchrutschen», sagte eine Sprecherin. Laut dem Bundes-Drogenbericht seien die wenigen Angebote für sie zumeist unterfinanziert. «In Schulen und Kindergärten, wo nahezu alle Kinder erreicht werden könnten, ist der Umgang mit Kindern suchtkranker Eltern häufig von Unsicherheit geprägt.»
Die 6. bundesweite Aktionswoche mehrerer Suchthilfeorganisationen steht den Angaben zufolge unter der Schirmherrschaft der Schauspielerin Katrin Sass. Sie dauert noch bis Sonnabend an. Die STEP gGmbH engagiert sich seit 1971 als Sucht- und Jugendhilfeträger.