Hannover (epd). Eine internationale Studie zum kirchlichen Handeln während der Corona-Pandemie kommt zu dem Schluss, dass Kirchengemeinden weitgehend erfolgreich auf die Herausforderungen der Krise reagiert haben. Es sei gelungen, besucherorientierte digitale Gottesdienstformate zu etablieren und Seelsorge auch im Lockdown in breitem Umfang zu gewährleisten, bilanziert die «Contoc»-Studie, deren Ergebnisse jetzt online veröffentlicht worden sind. «Durch den Blick auf die Befragungsergebnisse wird deutlich, wie stark die Pfarrpersonen auf die Krise kreativ mit neuen Kommunikationsangeboten reagiert haben, bei den Gottesdiensten, aber auch in dem medial bisher weniger betrachteten Handlungsfeld der Seelsorge», fasste Georg Lämmlin, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Studienergebnisse am Freitag in Hannover zusammen.
Drei Viertel der Befragten sähen in digitaler Kommunikation Chancen auch für die Kirche, ebenso viele seien selbst persönlich oder beruflich in sozialen Medien aktiv. Pfarrerinnen und Pfarrer fühlten sich bei der Bewältigung coronabedingter Herausforderungen für das kirchliche Leben mehrheitlich gut durch die Kirchenleitung vor allem der mittleren Ebene unterstützt, hieß es weiter. Handlungsbedarf werde aber bei der Weiterbildung in digitaler Kommunikation und deren theologischer Reflexion gesehen.
An der Contoc-Studie beteiligt waren Forscher von Hochschulen und Forschungsinstituten in Würzburg, Frankfurt am Main, Zürich und St. Gallen sowie vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD mit Sitz in Hannover. Zum internationalen Netzwerk, das sich an der Studie beteiligte, gehören Forscher aus Singapur, Schweden, Australien, den USA, Brasilien, Ungarn, Südafrika, Großbritannien und vielen weiteren Ländern. «Contoc» steht für «Churches-Online-in-Times-of-Corona».