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Hannover (epd). Die Moorböden in Niedersachsen haben einer Studie zufolge mehr Treibhausgase abgegeben als bislang angenommen. Nach jüngsten Berechnungen betragen die Emissionen 15,8 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente pro Jahr, wie das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am Donnerstag mitteilte. Das seien 5,2 Millionen Tonnen mehr als in der vorherigen Berechnung aus dem Jahr 2015.

 

Niedersachsen sei das moorreichste Bundesland, hieß es. Gut 6.000 Quadratkilometer Moore und weitere kohlenstoffreiche Böden gebe es zwischen Nordseeküste und Harz. Diese Böden enthielten Kohlenstoff, der sich dort über Jahrtausende unter Wasserüberschuss abgelagert und erhalten habe. Heutzutage seien viele dieser Standorte entwässert, und der Kohlenstoff werde an der Luft nach und nach zu klimarelevantem Kohlenstoffdioxid umgewandelt. Entsprechend seien hierzulande die Treibhausgasemissionen aus diesen Böden hoch.

 

Nötig geworden war die Neuberechnung den Angaben zufolge, da sich infolge einer erweiterten Definition der Bodenkategorien die Fläche der zu berücksichtigen Moore und kohlenstoffreichen Böden vergrößert hat. Zusätzlich hätten sich die Kenntnisse zu den Emissionsberechnungen durch neue Forschungsergebnisse weiterentwickelt. Die Freisetzung der 15,8 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente pro Jahr aus Mooren und weiteren kohlenstoffreichen Böden mache 17,7 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Niedersachsen aus. Bei den Berechnungen seien Kohlenstoffdioxid, Methan und Lachgas berücksichtigt.