Unter dem Motto Anker lichten stand der Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfarrerin Heike Jakubeit am Sonntag, 4. August, im Strandbad Sehestedt. Mehrere hundert Besucherinnen und Besucher nahmen am traditionellen Strandgottesdienst teil und fanden sich direkt am Strand ein. Das Motto Anker lichten war nicht nur passend zum Strandambiente, sondern passte auch zur beruflichen Zukunft von Pastorin Jakubeit, die zum 1. September in eine deutschsprachige Gemeinde im südafrikanischen Pretoria wechselt.
Vor der malerischen Kulisse und bei bestem Sommerwetter mit der hier bekannten Windbrise begrüßte Heike Jakubeit die Gäste. Unter den Besuchern auch der Oldenburger Bischof Jan Janssen und die Amtskollegen Bettina Roth (Esenshamm / Dedesdorf), Walter Janßen (Seefeld) und Berthold Deecken (Jade). Musikalisch gut umrahmt wurde die Veranstaltung von der Trommelgruppe Schwei, dem Singkreis Schwei und der Musikschule Schweiburg.
Pastorin Jakubeit betonte in ihrer Predigt, dass sie die Sehnsucht nach etwas Neuem verspüre. Der Aufbruch ist auf jeden Fall auch Ausbruch aus dem Alltag, so Jakubeit. Sie selbst war elf Jahre in Schwei und neun Jahre in Schweiburg als Pfarrerin tätig gewesen. Die Kirchengemeinden wüssten gut, dass der Blick am eigenen Kirchturm nicht aufhören dürfe. Gemeinden verändern sich. Es wird immer Wechsel geben. Menschen, die kommen und Menschen, die gehen. Veränderungen an sich sind weder gut noch schlecht.
Bischof Jan Janssen dankte Pastorin Jakubeit für ihren Dienst in der oldenburgischen Kirche. Sie sei in der Region immer freundlich und einladend auf die Menschen zugegangen. Sie verbindet mit den vier Himmelsrichtungen eben keine bedrohliche Fremde oder gefährliche Ferne, sondern sieht darin den Raum, in dem Gottes Güte ihre ganze Weite entfalten und seine Menschenkinder zusammenführen will.
Für die neue Aufgabe gab Bischof Janssen Pastorin Jakubeit mit auf den Weg: Könnte es für einen Weg in unbekanntes Land, das vor uns liegt, ein zuversichtlicheres, ein mehr ermutigendes Wort geben? Keine Angst! Du bist nicht allein! Gott ist bei dir! Dieses Wort solle Jakubeit beim großen Ankerlichten, wenn du mit Sack und Pack auf Reisen gehst und nun deinen Arbeitsplatz wechselst, begleiten. Hier sei es Abschied, dort sei es Neubeginn, dazwischen liege ein Weiterziehen, das Gott mit seinem Segen leite, so Janssen.
Dass der afrikanische Kontinent aber eben nicht zu einer anderen, fernen Welt gehöre, dafür habe gerade Pastorin Jakubeit immer den Blick wach gehalten und auch ihren Gemeinden den Horizont geweitet, auch der oldenburgischen Kirche, indem sie fünf Jahre lang Präses der Norddeutschen Mission in der Partnerschaft mit Togo und Ghana gewesen sei, betonte Bischof Jan Janssen.
Zum Abschied gab Bischof Janssen dann noch ein besonderes Segenszeichen mit: An dem Du, wie an der Tageslosung, leicht tragen sollst. Es wiegt nichts, und ist doch gewichtig. Gerade wenn man Anker lichten will. Es ist ein Kreuz und ein Anker, und es ist ein Tattoo.
Groß war die Schar der Personen von Vereinen und Verbänden, die sich bei Pastorin Heike Jakubeit verabschiedeten und ihre Dankbarkeit für ihren Dienst in der Region zum Ausdruck brachten. So auch die beiden Kirchenältesten Reinhard Meyer (Schweiburg) und Uwe Ralle (Schwei). Dem schlossen sich die Bürgermeister Henning Kaars (Jade) und Boris Schierhold (Stadland) an. Der anschließende Klönschnack und bei Einigen ein erfrischendes Bad in den Fluten kam dann nicht zu kurz.
Ein Beitrag von Wolfgang Böning.