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Hannover/Gütersloh (epd). Kita-Mitarbeitende in Niedersachsen und Bremen sind nach einer Analyse der Bertelsmann Stiftung häufiger krank als andere Berufsgruppen. Beschäftigte in der Kinderbetreuung seien im Jahr 2023 in Niedersachsen im Schnitt 31,2 Tage, in Bremen sogar 33,4 Tage arbeitsunfähig gewesen, teilte die Stiftung am Dienstag in Gütersloh mit. Der Durchschnitt aller Berufsgruppen liege in Niedersachsen bei 20,8 und in Bremen bei 21,6 Fehltagen. Beide Länder lagen damit über den bundesweiten Mittelwerten von knapp 30 Fehltagen für Kita-Mitarbeitende und etwa 20 Fehltagen für alle Berufsgruppen.

Am häufigsten seien Kita-Beschäftigte wegen Atemwegsinfektionen krankheitsbedingt ausgefallen. Zweithäufigster Grund seien psychische Erkrankungen. Zwischen 2021 und 2023 seien die Arbeitsunfähigkeitstage des Kita-Personals bundesweit um rund 26 Prozent gestiegen, hieß es weiter. Zusammen mit Urlaubszeiten und Fortbildungen lagen die Ausfallzeiten in den Kitas den Berechnungen zufolge im Jahr 2023 im bundesweiten Durchschnitt insgesamt bei knapp 18 Prozent der jährlichen Arbeitszeit einer Vollzeitkraft. In Ostdeutschland hätten die Ausfallzeiten rund 23 Prozent des regulären Arbeitspensums ausgemacht, im Westen seien es rund 17 Prozent gewesen.

Die Bertelsmann Stiftung und das Fachkräfte-Forum forderten eine deutliche Entlastung der pädagogischen Fachkräfte. So solle es gesetzlich verankert werden, dass für Ausfallzeiten Vertretungen durch qualifiziertes Personal finanziert würden. Bislang gebe es lediglich in wenigen Bundesländern konkrete Regelungen für eine verlässliche Vertretung.

Im Rahmen der Verhandlungen über die Fortsetzung des Kita-Qualitätsgesetzes sollten sich Bund und Länder auf einen gemeinsamen Standard einigen, der Vertretungen für Ausfallzeiten garantiere, mahnte die Stiftung. Nach den aktuellen Ausfallzeiten müssten bundesweit zusätzlich knapp 97.000 vollzeitbeschäftigte Fachkräfte für Vertretungen eingestellt werden, errechnete die Bertelsmann Stiftung. Dies würde zusätzliche Personalkosten von rund 5,8 Milliarden Euro pro Jahr verursachen. Dadurch ließe sich die Personalsituation in den Kitas zumindest kurzfristig stabilisieren.

Grundlage für die Analyse sind Krankenkassendaten. Hierzu hatte die Bertelsmann Stiftung Zahlen der DAK und der Techniker Krankenkasse ausgewertet.