Nordenham/Kr. Wesermarsch (epd). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt sich mit 30.000 Euro an der notwendigen Sanierung der Fassade und des Turmes der evangelischen St. Hippolyt-Kirche in Nordenhamer Stadtteil Blexen. Die zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert entstandene Kirche ist eine Station des Weserradwegs und der «Münstermannroute» des Landkreises Wesermarsch, teilte die Stiftung mit Sitz in Bonn am Montag mit. St. Hippolyt gehöre seit 2015 zu den mehr als 470 Objekten, die die private Stiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie Glücksspirale allein in Niedersachsen fördere.
Blexen wurde den Angaben zufolge im Jahr 789 erstmals urkundlich als Pleccateshem - als Heim der Blitze - erwähnt. Grund war der Tod des ersten Bremer Bischofs Willehad, der dort an hohem Fieber starb. Er gilt als wichtiger Missionar des Unterweserraumes. Die heutige Kirche galt bis zur Reformation als Stammesheiligtum der Rüstringer und Aufbewahrungsort der Keule des heiligen Hippolytus. Der im Kirchhof zu Ehren Willehads errichtete Brunnen über einer nach ihm benannten Quelle sei im Mittelalter als wunderkräftiger Wallfahrtsort verehrt worden.
Im Inneren der Kirche seien noch immer zahlreiche historische Ausstattungsstücke zu finden, hieß es. Dazu gehörten spätgotische Wandmalerei in den Gewölbekappen des Westjochs und sieben Statuen aus der Werkstatt des Bildhauers Ludwig Münstermanns (1570-1637). Ihm werde auch die barocke Kanzel zugeschrieben, deren heutige Farbfassung von 1852 stamme.