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'Es muss einen staatlich abgesicherten und allgemeinpädagogisch begründeteten Religionsunterricht unter Mitwirkung der Religionsgemeinschaften geben. Religiöse Bildung gehört zum Menschen und darf keine schulische Verfügungsmasse sein.' Dies stellte Oberkirchenrat Prof. Dr. Dietmar Pohlmann jetzt anlässlich des Appells der niedersächsischen Kultusministerin und der Kirchen an die rund 9700 Religionslehrer in Niedersachsen fest. In dem gemeinsamen Brief, der von der evangelischen Landesbischöfin Margot Käßmann (Hannover) dem katholischen Bischof Josef Homeyer und Ministerin Renate Jürgens-Pieper unterzeichnet ist, werden die Religionslehrer aufgefordert 'bei Bedarf' zwei Wochenstunden mehr Religionsunterricht zu erteilen.

Die mangelhafte Unterrichtsversorgung im Fach Religion sei auch im Bereich der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg ein Dauerproblem, so der Oldenburgische Oberkirchenrat. Insbesondere seien die Berufsschulen betroffen, zunehmend werde aber auch bereits an Grundschulen weniger Religionsunterricht erteilt. Der Brief sei jedoch nicht als 'Religionslehrerschelte' misszuverstehen. 'Zunächst einmal betrifft das Schreiben die interne Unterrichtsverteilung in den Schulen, bei der Religionslehrer häufig vorwiegend in anderen Fächern eingesetzt würden.' Die hohe Bereitschaft der Religionslehrer zum Unterricht in ihrem Fach hätten gerade zwei aktuelle Studien ausgewiesen. Im Grundsatz handele es sich um eine Anfrage an den Status des Religionsunterrichts überhaupt, so Pohlmann.