Ungewöhnliche Schwierigkeiten erfordern ungewöhnliche Wege: In der Christuskirche in Cäciliengroden muss die Orgel dringend renoviert werden. Um die nötigen Arbeiten auf Auftrag geben zu können, fehlt aber noch ein gehöriger Geldbetrag. Deshalb wurde ein Sponsorenlauf organisiert, der am Sonntag, 28. April, dafür sorgte, dass die Orgel wohl bald wieder strahlend erklingen kann.
In dem Dorf Cäciliengroden, Ortsteil von Sande im Kirchenkreis Friesland Wilhelmshaven, leben gut 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. In der dortigen Christuskirche herrscht ein reges Gemeindeleben und so war es für viele Ehrensache, dass zumindest einer aus der Familie an den Start für den Sponsorenlauf geht, oft waren aber auch gleich ganze Familien dabei. Rund 100 Läuferinnen und Läufer aus allen Generationen traten am Sonntag am Start des Rundkurses von jeweils rund 2,5 Kilometern an. Dabei war das Tempo völlig egal und auch die Anzahl der Runden war jedem freigestellt. So lief jeder nach seiner Fasson, aber alle zusammen für den guten Zweck. Denn im Vorfeld hatten sich alle Läuferinnen und Läufer Sponsoren für die Strecke gesucht, die den Lauf finanziell unterstützen.
Es wurde ein regelrechter Lauftag daraus, ein Tag für die ganze Familie, der von einem Team von rund 30 Helferinnen und Helfern seit Monaten vorbereitet wurde.
Der Tag begann mit einem sehr frisch und fröhlich gestalteten Gottesdienst mit Taufen unter dem Thema Lauf des Lebens. Hier verstand es Pastorin Meike von Fintel, die Erlebnisse eines sportlichen Läufers mit denen des Alltags zu verknüpfen. Der Lauf des Lebens und des Läufers zeige in der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten und in Verbindung mit Gott viele Parallelen.
Im Anschluss begann dann der Lauf, bei dem auch die Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser aus Oldenburg, selber eine passionierte Läuferin, dabei war. Mit sechs Runden, also rund 15 Kilometern, absolvierte sie ein ordentliches Pensum in der vorgegebenen Zeit. Als Sponsoren hatte sie unter anderem Bischof Jan Janssen gewonnen.
Noch in Laufkleidung wechselte Besser nur die Schuhe, um an der Orgel in der Christuskirche ein kleines Konzert aus dem Stehgreif zu geben. Sie erkannte auch gleich, dass es an dem Instrument der Firma Führer aus Wilhelmshaven etliches zu tun gibt.
Der Orgelsachverständige Thomas Meyer-Bauer hatte die einmanualige Orgel bereits in Augenschein genommen, rund 8.500 Euro sind nötig, um das Instrument wieder zum Strahlen zu bringen. Die Hälfte hat die Kirchengemeinde bereits beisammen, das Ortskirchgeld, Basarerlöse und Spenden haben dazu beigetragen.
Nun hofft Pastorin von Fintel auf eine Bezuschussung durch den landeskirchlichen Orgelfond. Weitere rund 2.500 Euro kamen bei dem Sponsorenlauf zusammen, die Läufer und der Verkauf von Kaffee, Kuchen und Bratwurst halfen dabei. Darüber hinaus hat es auch einige Spenden von Privatleuten und von örtlichen Geschäften im Zusammenhang mit dem Lauf gegeben. Alle, die zum Erfolg beigetragen, sollen spätestens zu Weihnachten wieder ein tolles Instrument hören, wünscht sich Pastorin von Fintel.
Ein Beitrag von Annette Kellin.