Angebote an den Stränden von Tossens bis Burhave
War von Sommer und Sonne in Butjadingen am Nordseestrand bisher eher wenig zu spüren, so ist die oldenburgische Kirche an den Stränden von Tossens bis Burhave mit vielen Aktivitäten vertreten und bietet somit ein attraktives Programm für Urlauberinnen und Urlauber. Neben dem Erfolg der Nacht der Acht (wir berichteten) ist ein weiteres Highlight der Zuhörkorb.
Die Idee hatte Claudio Schrock-Opitz von der Tourismus Service Gesellschaft Butjadingen aus Ostfriesland mitgebracht, weiß Dietmar Reumann-Claßen von der Kirchengemeinde Blexen, der für die Urlaubskirche in Butjadingen zuständig ist. Und so stehen am Tossenser Strand zwei Strandkörbe mit Blick auf das Watt oder die Flut. In einem sitzen geschulte Ehrenamtliche als Zuhörende, der zweite Strandkorb ist Touristinnen und Touristen vorbehalten, die zwanglos mit den Zuhörenden ins Gespräch kommen können.
Es geht bei dem Angebot von Kirche und Tourismusgesellschaft nicht um Therapiegespräche, sondern es soll ein Gespräch über Gott und die Welt sein. Trotzdem sind auch Gespräche mit ernsthaftem Hintergrund erwünscht, kommen doch Urlauberinnen und Urlauber nicht immer ganz unbelastet an den Nordseestrand. Und wenn es doch einmal um ernsthafte Probleme gehen sollte, können die Zuhörenden an die Seelsorgerinnen und Seelsorger bzw. an professionelle Beratungsstellen verweisen. Hier ist es gut, dass es sich um ein ökumenisches Projekt handelt und neben Dietmar Reumann-Claßen auch sein katholischer Amtskollege Pfarrer Karl Jasbinschek Ansprechpartner sein kann.
Auch wenn das Projekt auf Grund des Wetters bisher eher verhalten angenommen wurde, wurden schon interessante Gespräche geführt. „Es ist natürlich immer eine Überwindung, zum Korb zu kommen,“ weiß der Autor dieses Artikels, der auch als Zuhörer fungiert, „aber oft sind die Türöffner ungewohnt: So kam ein Hund angelaufen und es kam zu einem interessanten Gespräch mit seiner Besitzerin.“ Ferner können Kinder, die interessiert die Körbe betrachten, die Eltern zu einem Gespräch animieren.
Insgesamt ist das Projekt eine gute Möglichkeit für die oldenburgische Kirche, Präsenz zu zeigen und im Gespräch zu bleiben, sind sich die Verantwortlichen sicher.
Andachten an besonderen Orten in Butjadingen
Ein weiteres Highlight der Sommerkirche sind die Andachten an besonderen Orten in Butjadingen. Neben dem Zuhörkorb waren bzw. sind besonders markante Punkte wie das Leuchtfeuer in Eckwarden, der Seenotrettungsschuppen in Fedderwardersiel, aber auch das Naturerlebnis im Watt vor Tossens oder das Nationalparkhaus in Fedderwardersiel Orte der Andachten.
Diese Andachten finden immer mittwochs um 19 Uhr statt.
Nähere Informationen finden sich unter www.Kark-ann-Diek.de
Willis Kinderkirche
Mit Willis Kinderkirche gestaltet die katholische Kirchengemeinde Nordenham an den Stränden von Burhave und Tossens ein buntes Programm für Kinder. Hier kann gebastelt, gesungen und gespielt werden, alles unter Anleitung von ehrenamtlichen Familien, die gegen eine Aufwandsentschädigung Urlaub auf den dortigen Campingplätzen machen können, dafür aber für ca. zwei Stunden täglich für das Programm verantwortlich sind. Die Aktionen haben einen regen Zulauf von Kindern, die neben dem Stranderlebnis auch gerne einmal etwas Kreatives machen wollen. Pfarrer Karl Jasbinschek beendet häufig das tägliche Programm mit einer Segensandacht. Auf evangelischer Seite halten das Pastorenehepaar Anne und Torsten Pappert sowie Thorsten Grasse und Sonja Dietel regelmäßig Gottesdienst und Andachten, die Urlauber und Urlauberinnen ansprechen.
Doch damit ist das Programm der Sommerkirche, das von evangelischer und katholischer Kirche gestaltet wird, noch nicht erschöpft: Orgelkonzerte in Langwarden und andere Angebote runden den bunten Strauß von Veranstaltungen ab und können unter der oben schon erwähnten Website www.Kark-ann-Diek.de abgerufen werden. Die Aktionen laufen noch bis in den September.
„Die Sommerkirche ist eine hervorragende Gelegenheit für beide Kirchen, den Feriengästen ein attraktives, aber auch besinnliches Angebot zu machen und unsere Kirchen positiv ins Gespräch zu bringen“, sind sich die Verantwortlichen einig.
Ein Beitrag von Carsten Homann.