Im Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven wird die Jugendarbeit erneut eine wichtige Rolle in den Beratungen der Kreissynode spielen, die am Sonnabend, 7. März, in der Kirchengemeinde Bant in Wilhelmshaven stattfindet. Die Kreissynode beginnt um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der Banter Kirche und wird dann im benachbarten Gemeindehaus fortgesetzt.
Kreispfarrer Christian Scheuer, Kreisjugendpfarrer Bernhard Busemann, Ingrid Klebingat aus dem Kreiskirchenrat und Pressesprecher Frank Morgenstern stellten bereits die wichtigsten Punkte der Tagesordnung vor.
Nachdem das Anstellungsverhältnis der Kirchenmusiker vor einiger Zeit gewechselt hat und sie nicht mehr bei den einzelnen Kirchengemeinden sondern beim Kirchenkreis angestellt sind und dort in einem eigenen Ausschuss ein Mitwirkungsrecht haben, wird ein Platz in der Kreissynode frei. Die Nachbesetzung, die zunächst nur eine unbedeutende Regularie zu sein scheint, hat jedoch durchaus größere Bedeutung. Die Kreissynode Friesland-Wilhelmshaven besteht aus 61 Synodalen, davon sind 54 Plätze über die Kirchengemeinden besetzt, sechs Synodale werden ernannt und zwar nach Schwerpunktkriterien. Vertreten sind die Bereiche Bildung, Wirtschaft, Militärseelsorge, Jugendarbeit und Kirchen auf dem Land. Der bisherige Schwerpunkt Musik wird nun von Seelsorge und Beratung abgelöst. Hier soll Andrea Jeromin, Leiterin der evangelischen Familienberatungsstelle berufen werden, ihre Stellvertreterin soll Christhild Roberts, Leiterin der Telefonseelsorge werden. Von der Veränderung erwarte er sich wichtige Impulse, sagte Scheuer. In der veränderten Gesellschaft spiele Seelsorge eine immer bedeutendere Rolle.
Wichtiges Thema ist das Kreisjugendkonzept. Im Kirchenkreis sind 7,5 hauptamtliche Mitarbeiter in der Jugendarbeit beschäftigt, diese sind beim Landesjugendpfarramt angestellt. Inhaltlich sind sie jedoch den Kirchengemeinden und dem Kirchenkreis angeschlossen. Das berge mache Schwierigkeit, sagte Kreisjugendpfarrer Bernhard Busemann. Mit dem neuen Kreisjungendkonzept will man einen Weg finden, die Strukturen zu ordnen. Seit rund einem Jahr wird daran gearbeitet, Busemann wird nun einen Entwurf vorlegen, in den dann noch weitere Anregungen eingearbeitet werden können. Mit dem Konzept ist der Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven in der oldenburgischen Kirche Vorreiter.
Der Fachkräftemangel greift übrigens auch bei der Kirche zu. Immer schwieriger wird es, Vertretungen für eine befristete Zeit zum Beispiel bei Erziehungszeiten zu finden, das berichtete Kreispfarrer Scheuer.
Beraten werden soll auch über drei neu einzurichtende Stellen, davon zwei befristete Stellen im Familien- und Kinderservicebüro. Hier geht es um pädagogische Fachkräfte zur Ausbildung und Begleitung von ehrenamtlich tätigen Erziehungslotsen. Im Einsatz sind derzeit 18 Erziehungslotsen, alle sind derzeit ausgebucht, der Bedarf ist aber steigend. Die Lotsen unterstützen Familien in schwierigen Situationen, die besuchen die Familien, geben Rat und entlasten auf vielerlei Art.
Vorgestellt wird weiterhin die Arbeit der evangelischen Familienstiftung im Kirchenkreis. Erwartet wird zudem Bischof Jan Janssen, der gerade von einer Reise in den Libanon zurückgekehrt ist und in Kürze in die Ukraine aufbrechen will. Hier erwarte man sich sowohl Impulse zur christlichen Sichtweise dieser politischen Unruheherde, als auch Eindrücke aus erster Hand, so Morgenstern.
Annette Kellin