Kreissynode tagte in Westerstede
Um konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz ging in der 11. Synodentagung des Ev.-luth. Kirchenkreises Ammerland in Westerstede. Die gewählten Vertreter aus den zehn Kirchengemeinden des Kirchenkreises berieten gemeinsam, wie die gesetzlich geforderte vollständige Reduktion von CO2 Emissionen bis zum Jahr 2045 erfolgen kann.
Schwerpunktthema Klimaschutz
Die Synode begann mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Pfarrer Michael Kühn, der an die Tradition der Kirchen erinnerte, sich für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Der bereits Mitte der 1980er Jahre begonnene Weg zeuge von viel Engagement im aktiven Klimaschutz. Gleichzeitig müssen sich auch die Kirchen eingestehen, nicht konsequent genug gehandelt zu haben.
Christinnen und Christen als Hoffnungsboten
Kreispfarrer Lars Dede sagte dazu in seinem Bericht vor der Kreissynode: „Christinnen sind Hoffnungsboten. Der Glaube schenkt uns die Kraft, notwendige Veränderungen anzugehen.“ Neben den unerlässlichen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zum Erhalt eines lebenswerten Planeten sei es, so Dede, auch eine theologische Frage, mit wie viel Zuversicht die Gestaltung der Zukunft angegangen wird. Die im Psalm 37,5 benannte Zusage Gottes, dass er es letztlich gut werden lässt, wenn Menschen ihm Vertrauen schenken, rufe besonders Christinnen und Christen zu verantwortlichem Handeln auf. Von dieser Hoffnung gelte es zu erzählen, um damit wiederum anderen Mut zum Handeln zu machen.
Unterstützung von Expertinnen und Experten
Um konkreten Klimaschutz in den Gemeinden angehen zu können, stellte Andrea Feyen, Beauftragte der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg für Umwelt, Klimaschutz und Energie, drei notwendige Maßnahmen vor: Verminderung des Energieverbrauchs, Steigerung der Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien. Sie machte den Handlungsdruck in diesen Bereichen deutlich, um das im Klimaschutzgesetz benannte Ziel erreichen zu können. Zudem benannte sie vier notwendige Handlungsfelder. Neben dem Gebäudesektor als der größten Herausforderung, gelte es die Bereiche Mobilität, Ernährung und Beschaffung von Waren in den Blick zu nehmen. In einem weiteren Referat ging es um bereits erfolgreich umgesetzte Projekte im Gebäudesektor. Klaus Flaake, Vorsitzender des Klimarates im Kirchenkreis Delmenhorst/Oldenburg Land, schilderte in seinem Vortrag eindrücklich, wie z.B. die Kirchengemeinde Hude mit einfachen Maßnahmen den deutlich zu hohen Energieverbrauch verringern konnte. Auch nannte er Möglichkeiten, wie mit wenig finanziellem Aufwand die Energieeffizienz erheblich gesteigert werden konnte.
Umsetzung vor Ort
In Arbeitsgruppen zu den ausgemachten Handlungsfeldern war für die Synodalen im Anschluss an die Impulsreferate Gelegenheit, sich über das Erreichen der notwendigen Ziele auszutauschen und konkrete Schritte zu formulieren. Der so entstandene Katalog von Maßnahmen wird den Kirchengemeinden und Einrichtungen für die eigenen Beratungen zur Verfügung gestellt. Einigkeit bestand darin, dass zur Erreichung der gesetzten Ziele konkrete Maßnahmen umgehend eingeleitet und umgesetzt werden müssen, sofern dies nicht schon geschehen ist.
Stärkung von Kirchenmusik und Öffentlichkeitsarbeit
Ein weiteres Thema war die Überarbeitung des Konzeptes zur Kirchenmusik. Kirchenmusikalische Projekte in den Regionen, den sogenannten Entwicklungsräumen, sollen gefördert werden. Ebenso beschlossen ist die Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis. Ab Januar 2025 ist dieser Bereich mit der Erwachsenenbildungsarbeit im Kirchenkreis verknüpft. Insgesamt wird die Arbeit des Ev. Bildungswerk weiterentwickelt. Der vorgestellten Konzeption, die u.a. eine stärkere Verknüpfung mit den Kirchengemeinden vorsieht, folgte die Kreissynode einstimmig.
Die nächste reguläre Synodentagung ist für den 8. November 2024 angesetzt.
Ein Beitrag von Friedemann Hönsch, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Ev.-luth. Kirchenkreis Ammerland.