Am 27. Januar begeht die Bundesrepublik den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. In Oldenburg veranstalten an diesem Tag das Forum St. Peter und die evangelische Stadtkirchenarbeit an der Lambertikirche gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst und einen Vortrag unter dem Motto „Gegen Rassismus und Ausgrenzung!“.

Den ökumenischen Gottesdienst um 18.30 Uhr in der Forumskirche St. Peter gestalten Jugendliche zusammen mit Pastoralreferent Klaus Hagedorn, Diakon Dieter Döpke und Pastor Dr. Ralph Hennings. Der Gottesdienst hat das Thema „Der Mensch hat nicht Wert oder Farbe, der Mensch hat Würde!“

Über einen Oldenburger Skandal aus dem Jahre 1932 werden um 20 Uhr im Lambertus-Saal der Lambertikirche (Eingang gegenüber der Bremer Landesbank) drei Schüler einen Vortraghalten: „Der „Negerpastor“, der schwarze Prediger Robert Kwami 1932 auf Vortragsreise in Oldenburg“.
Robert Kwami aus Togo war 1932 als Prediger in Norddeutschland unterwegs und sollte am 20. September 1932 in der Oldenburger Lamberti-Kirche sprechen. Dagegen hetzte der damalige Gauleiter Röver und beschimpfte Kwami als „Negerpastor“. Der Oberkirchenrat strengte daraufhin eine Klage gegen den Nazi an. Unter großer Beteiligung der Oldenburger Bevölkerung, die sich gegen die NSDAP und gegen das Verhalten Rövers stellte, konnte Robert Kwami zweimal in der Lamberti-Kirche predigen.

Martin Berndt, Sören Damm und Tammo Francksen vom Gymnasium Brake haben in ihrer Arbeit den frühen Konflikt zwischen Kirche und nationalsozialistischer Landesregierung in Oldenburg aufgearbeitet, und wurden damit im vergangenen Jahr Landessieger im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. Als Tutor hat Roman Behrens die drei Schüler betreut, der an der Uni Oldenburg Geschichte studiert.