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Wilhelmshaven (epd). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) haben am Samstag das erste deutsche LNG-Terminal in Wilhelmshaven in Betrieb genommen. Das Terminal werde große Mengen Flüssiggas für die Energieversorgung der nächsten Zeit sicherstellen, sagte Weil. Umweltverbände, wie der Naturschutzbund und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, hatten das Projekt zuvor als überdimensioniert und klimaschädlich kritisiert.

 

 

 

Die Deutsche Umwelthilfe kündigte am Samstag weitere rechtliche Schritte an. In direkter Nachbarschaft zum Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer würden große Mengen Biozide ins Meer geleitet, trotz technischer Alternativen, hieß es. Einwendungen der Umweltverbände seien ignoriert worden. Die Organisation forderte eine Befristung des Betriebs in Einklang mit den Klimazielen und ein Verbot für den Einsatz von Bioziden.

 

 

 

Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Christian Meyer (Grüne) betonte hingegen, für die Genehmigung und den Betrieb seien hohe Umwelt- und Sicherheitsstandards verpflichtend. «Es gibt keinen Umweltrabatt.» Ebenso seien rund 300 Einwendungen von Umweltverbänden und Bürgern eingegangen und geprüft worden. Demnach sollen alle geltenden Grenzwerte eingehalten werden und es gebe ein Konzept, um die Einleitung der Chlorbiozide zu minimieren.

 

 

 

Am Donnerstagnachmittag war mit dem Terminalschiff «Höegh Esperanza» der erste Tanker mit Flüssiggas in Wilhelmshaven angekommen. Über das Spezialschiff soll außerdem künftig Gas in das deutsche Netz eingespeist werden. Damit sich die Rohre des Frachters dabei nicht zusetzen, ist eine Behandlung mit giftigem Chlor erforderlich. Das dabei anfallende Abwasser soll in die Jade geleitet werden. Weitere Terminals für LNG (Liquefied Natural Gas) sind in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein), Stade (Niedersachsen) und Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) geplant.