Bremen/Oldenburg (epd). Mit Saatgut-Tauschbörsen unter anderem in Bremen, Oldenburg, Hannover und Cuxhaven starten Gartenfreunde in den kommenden Wochen in den Frühling. Schon am Freitag geht es mit einer Saatguttauschbörse im Bremer Klimaquartier Ellener Hof los. Zwischen 14 und 17 Uhr sei Gelegenheit, Bio-Saatgut zu tauschen oder gegen Spende mitzunehmen, sagte Katja Muchow vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in Bremen.
«Selber gezogene Jungpflanzen oder samenfestes, ungebeiztes Saatgut können auch gerne zum Tauschen mitgebracht werden», ergänzte Muchow. Am 9. März folgt der «Tauschrausch» von 14 bis 16 Uhr in der Klimazone Bremen-Findorff (Münchener Straße 146). Getauscht werden können dort neben Saatgut Ableger von Zimmerpflanzen, Setzlinge von Gemüse oder anderen Beetpflanzen. «Bitte achtet auf samenfestes Saatgut», appellierten die Initiatoren.
In Oldenburg ist dann am 22. März von 12 bis 16 Uhr eine Saatguttausch- und Jungpflanzenbörse im Botanischen Garten (Philosophenweg 39-41) geplant. Zur Auswahl stehen laut Ernährungsrat Oldenburg zahlreiche Saatgutsorten von Gemüse über Kräuter bis zu Blumen. «Besucherinnen und Besucher können eigenes Saatgut mitbringen und tauschen oder gegen eine Spende neues Saatgut erhalten. Außerdem wollen Expertinnen und Experten Wissenswertes zum Thema Samenanbau vermitteln.»
Auf der Website www.bund-region-hannover.de gibt es unter dem Stichwort «Termine» weitere Daten zu Tauschbörsen in Niedersachsen. Überdies bietet die Fahrbibliothek des Landkreises Cuxhaven ab Sonnabend wieder eine «mobile Saatgutbibliothek» an. «Die Kisten sind prall gefüllt mit Saatgut für alte Gemüsesorten», teilte die Stadt Cuxhaven mit und ergänzte: «Darunter sind Erbsen, Bohnen, Salat, das historische Gemüse Melde und die Ausleih-Renner Tomaten. Ausgeliehen werden erhaltenswerte Sorten, die vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt weitergegeben werden.»
Auf den Tauschbörsen gibt es Saatgut, das im konventionellen Handel meist nicht zu haben ist: Das dort übliche Hybrid-Saatgut, auf der Tüte oft mit F1 gekennzeichnet, eignet sich nicht zur Vermehrung. Diese Samen können nur einmal ausgesät werden, denn in der nächsten Pflanzengeneration verlieren sie ihre typischen Eigenschaften. Das ist bei sogenannten samenfesten Sorten anders. Sie liefern auch im nächsten Jahr Früchte, die genauso aussehen und auch so schmecken wie die Mutterpflanze.