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Himmelpforten/Himmelsthür/Nikolausdorf (epd). Niedersachsens "himmlische Postämter" in Nikolausdorf, Himmelpforten und Himmelsthür haben bis kurz vor Heiligabend rund 91.000 Briefe aus aller Welt für den Weihnachtsmann, das Christkind und den Nikolaus bekommen. Wie in den Jahren zuvor standen bei den Kindern vor allem Spielkonsolen, MP3-Player und Smartphones ganz oben auf der Wunschliste, bilanzierte am Mittwoch Karlheinz Dünker, Leiter des Weihnachtspostamtes in Himmelsthür. In dem dem kleinen Ort bei Hildesheim kamen allein 55.000 Briefe an, etliche davon aus dem Ausland wie Taiwan, China, Hongkong oder Japan.

In Himmelsthür sei diesmal auch ein 20 Meter langer Wunschzettel eingegangen, sagte Dünker. Kinder eines Kindergartens bei Hannover hätten dafür etliche Din-A4 Blätter zu einem langen Wunschzettel zusammengeklebt.

Auch in Himmelpforten bei Stade trafen nach Angaben des dortigen Leiters des Christkind-Postamtes, Wolfgang Dipper, viele Briefe aus dem asiatischen Raum ein. "Besonders aus Taiwan und Hongkong", sagte der 56-Jährige, der in einem Team von 27 Ehrenamtlichen bisher rund 31.500 Sendungen beantwortet hat. Bis zum Fest könnten es nach seinen Schätzungen etwa 34.000 werden - und damit ein paar Tausend weniger als im Vorjahr.

Elektronik stehe auf den Wunschzetteln in Himmelpforten wie anderswo hoch im Kurs, ergänzte Dipper. "Viele Kinder wünschen sich aber auch weiterhin Hunde, Katzen und Meerschweinchen." Wer ein Tier schenke, müsse sich im Klaren sein, dass es dann immer um Verantwortung gehe: "Da muss die ganze Familie hinter stehen." Überrascht hätten ihn Briefe von Jugendlichen und Erwachsenen, die bereits auf den Terroranschlag in Berlin eingingen. "Das ging sehr schnell. Das bewegt Menschen, die Trauer und Angst vor dem Terror loswerden wollen." In Himmelpforten im Kreis Stade nahm 1962 das erste Weihnachtspostamt Deutschlands die Arbeit auf.

Auch in Nikolausdorf im Kreis Cloppenburg werden die Wünsche immer elektronischer, berichtete Hubert Weddehage, der im Oldenburger Münsterland das Weihnachtspostamt leitet. Das scheine auch für die Wunschzettel zu gelten. In diesem Jahr seien rund 4.500 Briefe beim Nikolaus angekommen, etwa 1.000 weniger als im Vorjahr. "Wenn wir Wunschzettel per E-Mail oder anderer elektronischer Dienste annähmen, hätten wir sicherlich mehr bekommen", sagte Wedehage. "Aber der Nikolaus besteht auf einen gemalten oder geschriebenen Brief."

In Deutschlands sieben "himmlischen Postämtern" kamen vergangenes Jahr den Angaben zufolge mehr als 600.000 Briefe, Karten und Wunschzettel aus fast 80 Ländern an. Wer rechtzeitig an das Christkind, den Weihnachtsmann und den Nikolaus schreibt, bekommt eine Antwort. Sie wurden wie in diesem Jahr alle beantwortet, in der Regel mit einem Vordruck.