Hannover (epd). Unter dem Motto «Bunt und solidarisch» haben am Sonnabend in Hannover nach Veranstalterangaben rund 600 Menschen gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus demonstriert. Anlass war der Auftakt der rechtspopulistischen AfD für den Bundestagswahlkampf, sagte Mitinitiator Steffen Holz vom Deutschen Gewerkschaftsbund. In der AfD konsolidiere sich gegenwärtig ein «nationalkonservativer und völkisch-rassistischer Block», der durch die Parteienfinanzierung in Landtagen über eine «nach 1945 bislang nie vorhandene Infrastruktur» verfüge, kritisierte er: «Rassismus und Rechtsextremismus haben in Hannover und anderswo nichts zu suchen.»
Bei der Kundgebung sagte die Pastorin der evangelischen Marktkirche in Hannover, Hanna Kreisel-Liebermann, die AfD sammele «die latent und offen rassistisch, antisemitisch und antiislamisch eingestellten» Menschen ein. «Die Zahlen zeigen, dass es Rechtspopulisten gelingt, Menschen zu faszinieren, indem sie ihre Angst ausnutzen.» Dazu gehöre die Angst vor Fremden, vor Komplexität und davor, zu den Verlierern zu gehören. AfD-Politiker irritierten immer wieder durch Beiträge jenseits der Grenzen des guten Geschmacks wie etwa den Aufruf, an der Grenze auf Flüchtlinge zu schießen.
Unter den Rednern war auch der frühere niedersächsische Landtagspräsident Rolf Wernstedt (SPD). Auf der Bühne gab es ein buntes Kultur- und Musikprogramm mit Capoeira und Slam-Poetry. Zu der Demonstration hatten der DGB und das Bündnis «Bunt statt braun» aufgerufen.