Für diesen Dienst Wahrnehmen, Würdigen und Wachwerden sei Evers schon eine Weile in der Evangelischen Jugend Oldenburg (ejo) unterwegs, so Janssen. Und vieles gilt es nun noch weiter zu bearbeiten: vom interreligiösen Dialog zu sozialen Problemen, von der Vielfalt der Jugendgottesdienste zur Frage der Erreichbarkeit in ländlichen Kirchenkreisen, von der theologischen Grundierung zur sinnvollen Kommunikation über Medien der Generation 2.0. Janssen gab dem neuen Landejugendpfarrer mit auf den Weg, mit vielen anderen zu wagen, die Stimme zu erheben und zur Bibel zu greifen.
Evers ist seit März dieses Jahres Nachfolger von Pfr. Karsten Peuster, der seit September 2010 das Projekt Zukunftskongress Kirche auf dem Weg nach 2030 leitet. Als Schwerpunkte seiner neuen Aufgabe sieht der 40-jährige Theologe insbesondere die Einbeziehung der Jugendarbeit in die Vorbereitung auf den Zukunftskongress der oldenburgischen Kirche, der Anfang Juli 2012 stattfindet. Die Frage In was für einer Kirche wollen wir im Jahr 2030 leben?, beschäftige die oldenburgische Kirche derzeit auf allen Ebenen. Hier die Stimme der Jugend deutlich zu Gehör zu bringen, Ansprechpartner und Unterstützer der entsprechenden Verbände zu sein das wird sicherlich eine der Hauptaufgaben in der nächsten Zeit werden, so Evers. Weiterhin werde seine ganze Aufmerksamkeit der Förderung der Ehrenamtlichen und des Miteinanders von Haupt- und Ehrenamtlichen gelten.
In seiner Predigt anlässlich seiner Einführung betonte Evers, dass er in den vergangenen Jahren und insbesondere den vergangenen Monaten sehr viel Aufbrüche und gute Dinge, sehr viel Begeisterung und Freude erlebt habe. Evers nahm Bezug auf Jugendgottesdienst, Freizeiten und Jugendarbeit sowie Schulungen und den ökumenischen Hungermarsch Mitte September. Er sei davon überzeugt, so Evers, dass die gute Botschaft auch heute noch Menschen zu begeistern vermöge. Sie vermag auch heute noch unsere Kinder und unsere Welt zu verändern. Es sei nicht Aufgabe der Kirche, sich mit sich selbst zu beschäftigen, sondern die Botschaft von der Liebe Gottes weiterzusagen.
Kinder und Jugendlichen komme beim Weitersagen der Botschaft eine ganz besondere Rolle zu. Denn es seien Kinder und Jugendliche, die unsere Welt in Zukunft gestalten müssen, betonte der neue Landesjugendpfarrer. Kinder und Jugendliche müssten Verantwortung für den Frieden in der Welt übernehmen, für eine gerechte Verteilung knapper werdender Güter und für die Bewahrung der schon heute unter der Last der Menschen ächzenden Schöpfung. Wie die Kirche die Zukunftswerkstatt dieser Welt sei, so sei die Kinder- und Jugendarbeit die Zukunftswerkstatt der Kirche.
Wichtig sei insbesondere, hinzuhören, was Kinder und Jugendliche wirklich wollen und ihnen die Fragen, die sie stellen, zu beantworten. Nehmt ihre Anliegen und Wünsche wahr und schreibt ihnen nicht immer vor, was sie sich zu wünschen haben, so Evers.
Der neue Landesjugendpfarrer rief dazu auf, Kindern und Jugendlichen zu helfen, einander und uns allen immer wieder neu diese alte und immer wieder neue Botschaft von Gott und von Jesus zu erzählen nicht an ihnen vorbei, sonder mit ihnen und für sie und für uns alle.
Das Landesjugendpfarramt hat als zentrale Einrichtung der oldenburgischen Kirche den Auftrag, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Kirche zu unterstützen und zu fördern. Zudem ist das Landesjugendpfarramt die Landesgeschäftsstelle der ejo.
Sven Evers war von Januar 2010 bis März 2011 Pastor in der Kirchengemeinde Vier Kirchen Ovelgönne. Zuvor war er Pastor der Kirchengemeinde Strückhausen sowie der Kirchengemeinde Großenmeer. Im Anschluss an sein Theologiestudium in Münster, Dublin (Irland), Heidelberg und Lund (Schweden) absolvierte Evers sein Vikariat in der Kirchengemeinde Hude (1998 bis 2000 ). Von 2001 bis 2004 war er Pfarrvikar in Hude. Im September 2004 wurde Evers ordiniert.
In den Jahren 2001 bis 2004 war Evers Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg im Fachbereich Ev. Theologie. Im Juli 2005 wurde er mit einer Arbeit über die Traditionale Hermeneutik. Der Traditionsbegriff Alasdair MacIntyres als Beitrag zur theologischen Hermeneutik zum Dr. phil. an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg promoviert.
Weitere Informationen zur Evangelischen Jugend Oldenburg (ejo) finden Sie unter: www.ejo.de