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Vechta (epd). Die Universität Vechta lädt zu einer Ringvorlesung zur Zukunft der NS-Gedenkstättenarbeit ein. Lange Zeit habe die direkte Weitergabe von Zeitzeugenberichten eine zentrale Rolle in den Gedenkstätten gespielt, teilten die Organisatoren am Freitag mit. Nach dem weitgehenden Ableben der Zeitzeugengeneration werde die Erinnerung an die NS-Verbrechen aber immer stärker als gesellschaftliche Aufgabe verstanden. Den Auftakt macht am 10. April um 18 Uhr der ehemalige Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Professor Volkhard Knigge.

In der Forschung kristallisierten sich unterschiedliche Ansätze heraus, um das Bewusstsein der NS-Verbrechensgeschichte für Konsequenzen in der Gegenwart zu schärfen, hieß es. Während einige Konzepte auf eine verbindende Erinnerung setzten, rückten andere die Förderung eines Geschichtsbewusstseins in den Fokus. Zudem setzte die Gedenkstättenpädagogik zunehmend auf forschend-entdeckende Methoden sowie auf digitale Formate und die Sozialen Medien.

Angesichts des zunehmenden Antisemitismus und sich ausbreitender rechtsextremer Angebote sei eine Neujustierung der Gedenkstättenarbeit dringender denn je, sagte der Vechtaer Geschichtsdidaktiker und Mitorganisator der Vorlesungsreihe, Professor Eugen Kotte. Die Gegenwart sei geprägt durch politische und militärische Konflikte. Außerdem fänden rechte Gesinnungen bei der jungen Generation Anklang. Daher sei eine zeitgemäße Gedenkstättenarbeit wichtig, die junge Leute wie Schülerinnen und Schüler handelnd einbezieht.