Zum Hauptinhalt springen

Es sei, so Lenk weiter, „der Auftrag an uns alle, eine Erinnerungskultur zu schaffen, dass es nur ein Leben im Miteinander und doch in Verschiedenheit geben kann.“ Voraussetzung für jedes Miteinander sei das Zuhören. Reden und Zuhören halte Erinnerung wach und schaffe eine Gegenwart. „Die Anteilnahme, die aus dem Zuhören erwächst, muss dazu mobilisieren, jedem Anfang von menschenverachtendem, rechtsextremem Verhalten zu wehren.“

So könne nicht genug gewürdigt werden, „wenn sich Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen und Lehrern auf Spurensuche begeben, wenn Zeichen wie der Chanukkaleuchter, Erinnerungstafeln sichtbar werden an vielen Orten in Deutschland und auch in Delmenhorst, wenn Menschen verschiedenen Glaubens miteinander reden, gedenken und feiern.“ Zu danken sei denen, „die mit uns einen Neubeginn wagen, hier in Delmenhorst und überall und: es ist nicht unser Verdienst, sondern bleibt Gnade allein.“

Dass es in Deutschland wieder viele jüdische Gemeinden gebe, sei „ein Wunder!“, betonte Oberkirchenrätin Lenk. „Wunder müssen und können nicht erklärt werden! Sie sind erlebbar. Wenn Christinnen und Christen in Deutschland wieder zu Gesprächspartnerinnen und -partnern für jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger werden, dann geschieht Versöhnung. Versöhnung ist nicht Menschen Werk, sondern Gottes Werk! Dass ER es mit dieser Welt nicht aufgegeben hat, ist ein Wunder! Unerklärbar, nur wahrnehmbar, in großer Demut allenthalben.“

Das vollständige Redemanuskript ist als <media 8731 - internal-link>pdf-Datei</media> abrufbar.