Das ist das I-Tüpfelchen, nun hat in diesem Krankenhaus auch die Seele einen Raum, sagte die frühere Krankenhausseelsorgerin im Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch (NWK), Pastorin Ulrike Fendler. Pastorin Fendler, mittlerweile Leiterin des Referats Seelsorge der oldenburgischen Kirche, dankte im Namen des Ev.-Luth. Oberkirchenrates NWK-Geschäftsführer Frank Germeroth für die Einrichtung dieses besonderen Ortes.
Die derzeitige Seelsorgerin im NWK, Diakonin Christa Bruns, begrüßte zahlreiche Gäste zur Eröffnung. Der Raum der Stille wurde von den evangelischen Krankenhausseelsorgern seit fast zwei Jahrzehnten gewünscht. Doch nicht immer gab es offene Ohren. Das hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Germeroth weiß um die große Bedeutung der Seelsorge zum einen für die Genesung der Patientinnen und Patienten und zum anderen für die Mitarbeitenden im Krankenhaus: Wir wollten diesem Raum darum keine Randposition geben, er sollte vielmehr inmitten des Klinikalltags stehen. Das ist jetzt im Zuge einer Umstrukturierung im gesamten Haus gelungen, erklärte der Geschäftsführer. Die Einrichtung wurde finanziell vom Ev.-luth. Kirchenkreis Friesland Wilhelmshaven unterstützt. Der Raum, der jetzt entstanden ist, steht nicht nur evangelischen Christinnen und Christen offen, er lädt vielmehr alle Menschen ein, egal welchen Glauben sie haben oder ob sie konfessionslos sind.
Germeroth nannte den Raum eine hervorragende Einrichtung. Es sei lange überfällig gewesen, einen Raum zu schaffen, in den sich Patientinnen und Patienten, Angehörige aber auch Mitarbeitende kurz zurückziehen könnten. Ob es um ein stilles Gebet geht, um eine Meditation oder nur darum, für ein paar Minuten dem geschäftigen Treiben in der Klinik zu entgehen, jeder und jeder kann den Raum nach eigenem Gutdünken nutzen.
Christa Bruns will in Kürze unterschiedliche Angebote machen. Es wird Andachten und angeleitete Meditationen geben, gemeinsames Singen könnte stattfinden, aber auch Lesungen sollen hier veranstaltet werden. Es ist wichtig, in einem Krankenhaus auch Räume zu schaffen, die überhaupt nicht an eine Klinik erinnern, so Bruns. Der Raum der Stille gehöre dazu.
Zudem gehöre verlässliche Seelsorge unabdingbar in ein Krankenhaus, sagte Fendler. Denn die meisten Menschen kämen mit Angst und großer Sorge ins Krankenhaus, das gelte es gut aufzufangen. So werde die medizinische Therapie gut unterstützt und auch seelische Heilungskräfte freigesetzt.
Ein Beitrag von Annette Kellin.