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Um „die Kraft beflügelnder Visionen und Bilder“ ging es am Sonntag in einem Gottesdienst zum Abschluss der Zugvogeltage, die jährlich vom Nationalpark Wattenmeer organisiert werden. Der Gottesdienst „aus der Vogelperspektive“ unter dem Thema „O hätte ich Flügel“ in der Sixtus- und Siniciuskirche in Hohenkirchen wurde von Bischof Jan Janssen in Zusammenarbeit mit Pastorin Gabriele Streicher und zahlreichen ehrenamtlich Mitwirkenden gestaltet. Live übertragen wurde er vom Radio auf NDR Info und auf WDR 5.

Für die zahlreichen Gläubigen in der Kirche war diese Liveübertragung ein besonderes Erlebnis. Vor Beginn des Gottesdienstes gab Radio-Pastorin Claudia Aue, der die Gesamtleitung oblag, genaue Einweisungen. So blieb unter anderem aus Zeitgründen die Gemeinde während des gesamten Gottesdienstes sitzen. Etliche Kabel und eine Vielzahl von Mikrofonen sorgten für eine gute Übertragungsqualität.

Seine Predigt, die etliche Bibelstellen aufnahm, in denen es um Vögel und ihr Verhalten geht, hatte Bischof Jan Janssen in mehrere Teile gegliedert, die durch musikalische Darbietungen miteinander verbunden waren. So hatte ein Kinderchor mit Unterstützung durch Jugendliche aus den Konfirmandengruppen unter der Leitung von Esther Anneken ein Lied einstudiert, das Bischof Jassen selber getextet hatte. Auch dieses Lied widmete sich biblischen Bildern von Vögeln. An anderen Stellen wurde die Melodie von Gaby Menzel mit dem Saxophon oder der Flöte wieder aufgenommen, Elisabeth Schmidt spielte die Orgel und das E-Piano.

An rund 150 Stellen in der Bibel geht es um die Vogelwelt, in der Lutherübersetzung werden mehr als 30 Vogelarten genannt, berichtete Bischof Janssen in seiner Predigt. Gerade in direkter Nähe zur Küste käme einem die Vogelperspektive näher als sonst im Leben, wenn der Blick etwas weiter werde als bis zum nächsten Tag oder gar nur bis zum nächsten dringenden Termin. Die sehnsuchtsvolle Zugvogelperspektive täte den Menschen gut, so Jan Janssen. Sie erweitere den Horizont. Dabei gehe es nicht um eine Sichtweise von oben herab, eher darum, den Blick frei zu kriegen und die Flügel auszustrecken.

Fliegen sei ein uralter Menschheitstraum. Früher einmal mit der Idee, Gott dort oben näher zu sein, jetzt aber vielmehr, um weite Freiräume zu spüren, erklärte Bischof Janssen. Zudem mahnten die Vögel daran, stets unterwegs zu bleiben, sich der eigenen Geschichte zu stellen und zu realisieren, dass im Grunde jeder den Zugvögeln ähnele – „alle sind und bleiben Geschöpfe mit Migrationshintergrund.“

 

Janssen ging zudem auf das empfindliche System der Vögel ein, die stark unter dem ausbeuterischen Umgang des Menschen mit der Welt reagierten. In diesem Zusammenhang dankte der Bischof allen, die sich ehrenamtlich für den Schutz der Umwelt einsetzen. 

Ein Beitrag von Annette Kellin.


 

Hinweis:

Die Predigt steht unter www.ndr.de/kirche/ zum Downloadbereit.

Vor dem Gottesdienst stellten sich alle Mitwirkenden zum Gruppenbild auf.
Die Kirche war gut besucht, dank einer Einstimmung konnten auch alle gut mitsingen.
Elisabeth Schmidt am E-Piano
Gespanntes Warten: Esther Anneken mit einigen Kindern des Kinderchores.
Pastorin Claudia Aue wies die Gottesdienstbesucher ein.
Gaby Menzel spielte unter anderem Flöte
Der Kinderchor, im Vordergrund eine Vielzahl von Mikrofonen, die eine gute Übertragung fürs Radio sicherstellten.
Bischof Jan Janssen bei der Predigt.
Blick in die Kirche nach Ende der Aufzeichnung: mit Bischof Jan Janssen verlassen die Gottesdiestbesucher die Kirche.
Jeder wird persönlich verabschiedet.
Vor der Sixtus- und Siniciuskirche in Hohenkirchen stand am Sonntag der Ü-Wagen. Fotos: Annette Kellin/ELKiO