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26 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen erhalten Vokationsurkunden

26 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen haben am Freitag, 15. November, in der Willehad-Kirche in Rastede/Wahnbek bei Oldenburg ihre Vokationsurkunden erhalten. Mit ihnen zusammen erhielten drei Religionslehrkräfte, die die Ausbildung zu Schulseelsorgenden absolviert haben, ihre Urkunden. Im Gottesdienst wurden sie für ihren Dienst gesegnet und zur Erteilung des evangelischen Religionsunterrichts beauftragt. Der Gottesdienst wurde geleitet von Pfarrer Fritz Pinne, Leiter der Arbeitsstelle für Religionspädagogik (arp) der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg.

Pastor Fritz Pinne freute sich besonders über das Engagement der Religionslehrkräfte. In seiner Predigt betonte er – auch im Hinblick auf den im nächsten Schuljahr beginnenden Christlichen Religionsunterricht (CRU): „Der neue Christliche Religionsunterricht hilft dazu, authentisch vom eigenen Glauben zu reden und gleichzeitig die Position meines Gegenübers im Sinn zu haben. Das gilt für die jeweils andere Konfession wie auch für die Lebenswirklichkeit unserer Schüler*innen. Wenn wir uns das zu Herzen nehmen, dann sind wir heilsam in unseren Schulen unterwegs – und dann ist Reli wirklich ‚das beste Fach der Welt!‘“

Vokation
Im Anschluss an den Gottesdienst überreichte Pfarrer Fritz Pinne den Lehrerinnen und Lehrern ihre Vokationsurkunden. Die Vokation ist Voraussetzung, um evangelischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu erteilen. Diese Bestätigung wird von der Konföderation evangelischer Kirche in Niedersachsen ausgesprochen. Mit der Vokation verpflichten sich die evangelischen Kirchen in Niedersachsen, den Dienst der Religionslehrkräfte zu begleiten und unterstützen diese kontinuierlich durch Fortbildungs- und Beratungsangebote.

Vokationstagung zum Thema „Zeit und Endlichkeit“ 
Im Vorfeld hatten die Religionslehrkräfte aus dem Einzugsgebiet der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen an einer dreitägigen Vokationstagung zum Thema „Zeit und Endlichkeit“ im Ev. Bildungshaus in Rastede teilgenommen. In zahlreichen Arbeitseinheiten wurden Grundinformationen und praktische Hilfestellungen für diese wichtige Thematik gegeben. Auch die Frage, wie mit Tod und Trauer in der Schule umgegangen werden könne, spielte eine wichtige Rolle. Neben den theoretischen Informationen lag ein besonderer Schwerpunkt auf kreativen Erarbeitungsmöglichkeiten. Auch der kollegiale Austausch „nebenbei“ kam nicht zu kurz. Die Tagung wurde von Pfarrer Fritz Pinne geleitet. Als Referentinnen waren dabei: Julia Villbrandt-Firneisen, Lehrkraft an den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Wesermarsch für den Bereich Oberstufe und Berufsschule; Manuela Ehrt, Lehrkraft an der OBS Bookholzberg, für den Bereich Sekundarstufe 1; Vanessa Specht, Lehrkraft an der Grundschule Brinkum, für den Bereich Grundschule sowie Nina Kessler und Henrike Freels von der Medienstelle der oldenburgischen Kirche.

Ein Abend wurde von dem Musiker Steffen Schöps musikalisch-kreativ mit einem Singworkshop gestaltet. Dabei wurden auch Lieder für den heutigen Gottesdienst ausgesucht und gesungen. An einem weiteren Abend war Oberkirchenrat Lars Dede in der Runde zu Gast und stellte sich den Fragen der jungen Lehrkräfte. Dabei wurde kritisch über die Stellung des Religionsunterrichts in der Schule diskutiert. Es wurde deutlich, wie unterschiedlich die Situation in den einzelnen Schulen und Regionen ist. Die Lehrkräfte wünschen sich Unterstützung für ihr Fach. Oberkirchenrat Dede betonte, dass religiöse Bildung nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für die Gesellschaft von großer Bedeutung sei. „Religiöse Bildung ist ein wichtiges Fundament, um sich in der Welt zu orientieren“, so Dede.

Der Gottesdienst in der Willehad-Kirche in Rastede/Wahnbek wurde von Musiker Steffen Schöps musikalisch begleitet und bot einen feierlichen Abschluss dieser intensiven Tage. Hier stand der Segen für die jungen Lehrkräfte und ihre Arbeit in besonderer Weise im Mittelpunkt. 

Zu den 26 Religionslehrkräften aus ganz Niedersachsen gehörten Lehrkräfte aus allen Schulformen: Förderschulen, Grundschulen, Oberschulen, Gymnasien und Berufsbildenden Schulen.

Schulseelsorge
Gemeinsam mit den Teilnehmenden der Vokationstagung wurden drei Lehrkräfte gesegnet, die die Ausbildung zu Schulseelsorgenden absolviert haben. Diese anspruchsvolle und bereichernde Ausbildung wird von den Kirchen getragen und kann ein wichtiger Pfeiler der Schulgemeinschaft werden: Schulseelsorger*innen nutzen im Gespräch Ansatz, Ideen und Methoden der Systemischen Seelsorge. Diese lenkt den Blick auf die Ressourcen und stärkt die Eigenverantwortlichkeit und Selbstwirksamkeit des Einzelnen.

Evangelische Schulseelsorger*innen können sich darüber hinaus mit unterschiedlichen Projekten, Andachten, Trauerritualen und Ideen in die Schulgemeinschaft einbringen, die die Schulkultur und das Miteinander in der Schule unterstützen. Sie verstehen sich dabei als Teil der „Caring Community“ und tragen auf unterschiedliche Weise zur Entwicklung und Wahrung einer menschenfreundlichen Schule bei.

Das Angebot der Evangelischen Schulseelsorge richtet sich unabhängig von der jeweiligen religiösen Einstellung an Menschen im System der eigenen Schule.

Die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg bietet zweimal im Jahr eine Vokationstagung für je rund 30 Religionskräfte aus ganz Niedersachsen an. Weitere Vokationstagungen in Niedersachsen werden von den anderen Kirchen der Konföderation angeboten. 
 

26 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen haben ihre Vokationsurkunden zur Erteilung des evangelischen Religionsunterrichts von Pfarrer Fritz Pinne (rechts) erhalten. (Schulseelsorgende links).
26 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen haben ihre Vokationsurkunden zur Erteilung des evangelischen Religionsunterrichts von Pfarrer Fritz Pinne (rechts) erhalten. (Schulseelsorgende links).