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Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Peter Krug, wird im Nebenamt neuer Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Bundesregierung stimmte am Mittwoch, den 9. April, der Wahl des Rates der EKD zu, Krug zum Nachfolger des im Herbst aus dem Amt scheidenden Militärbischofs Hartmut Löwe zu ernennen.

 

Weltweit einzigartig ist das deutsche Modell der Militärseelsorge, die unter alleiniger kirchlicher Verantwortung und Regie stattfindet und vom Staat organisatorisch und finanziell getragen wird. Grundlage dafür ist der Militärseelsorgevertrag, der im Jahr 1957 zwischen der Bundesrepublik und der EKD geschlossen und 1996 durch eine Vereinbarung zu den neuen Bundesländern ergänzt wurde. Diese Ergänzung wurde im vergangenen Jahr durch die EKD-Synode bestätigt.

 

Im Dialog zwischen Staat und Kirche sieht der designierte Militärbischof Krug einen wichtigen Aspekt seiner künftigen Arbeit, für die er einige Erfahrung mitbringt. Vor seiner Wahl zum oldenburgischen Bischof 1998 war er drei Jahre lang Beauftragter der rheinischen, westfälischen und lippischen evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung des Landes Nordrhein-Westfalen, also der 'Botschafter' der Kirche beim Staat.

 

Bei seiner neuen Aufgabe als Militärbischof, die er im Nebenamt wahrnehmen wird, steht für ihn die Betreuung der Soldaten, vor allem aber auch der Militärseelsorger im Vordergrund. 'Natürlich spielt der geänderte politische Kontext nach dem Ende des Kalten Krieges eine wichtige Rolle für unsere Arbeit', sagt Krug. 'Vor allem wenn man an die Auslandseinsätze denkt.' Bei einem Gespräch mit Militärseelsorgern, die aus dem Kosovo zurück gekehrt waren, habe er festgestellt, was für eine Belastung solche Einsätze auch für die Angehörigen bedeuteten.

 

Die Kirche habe sich, auch aktuell im Zusammenhang mit dem Irakkrieg, stets eindeutig dafür ausgesprochen, dass die 'Politik einen klaren Vorrang vor dem Militärischen' haben muss, betont Krug. 'Das ist ganz wichtig für uns als Kirche.' Krug, der selbst als Theologe vom Militärdienst befreit war, will die Arbeit seines Vorgängers fortsetzen. 'Wenn sich junge Leute für den Dienst in der Bundeswehr entscheiden, ist es unsere Aufgabe, sie bei den besonderen Herausforderungen und in ihren Fragen seelsorgerlich zu begleiten.'