Zum Hauptinhalt springen

Hannover/Stuttgart (epd). Die Tierschutzorganisation Peta wirft der in Hannover ansässigen Volkswagenstiftung vor, sie unterstütze qualvolle Tierversuche. Die Stiftung fördere eine Studie, im Rahmen derer leidvolle Experimente an Mäusen durchgeführt würden, teilte eine Peta-Sprecherin am Mittwoch mit. Die in Stuttgart ansässige Organisation forderte die Stiftung auf, «nur noch Projekte zu fördern, die kein Tierleid verursachen und tatsächlich wissenschaftlichen Fortschritt bringen».

Die vom Bund und dem Land Niedersachsen gegründete Stiftung argumentierte hingegen, die Wissenschaft könne derzeit noch nicht auf Tierversuche verzichten. «Daher sind solche Vorhaben nicht grundsätzlich von einer Förderung ausgeschlossen, werden aber auf unterschiedlichen Ebenen sehr sorgfältig geprüft», heißt es in einer Stellungnahme. Sie unterstütze aber fast ausschließlich Projekte der Grundlagenforschung und in keinem Fall die Entwicklung von Produkten, etwa Kosmetika oder Lifestyle-Präparate.

Peta hatte auf unterschiedliche tierfreie Forschungsmethoden verwiesen. Zu diesen zählten beispielsweise In-vitro-Tests, computergestützte Programme sowie klinische Studien und andere Methoden. Die Diskussion über Tierversuche sei auch aus Sicht der Stiftung ein wichtiges und gerade deshalb differenziert zu betrachtendes Thema, betonte Jens Rehländer, Leiter der Kommunikationsabteilung. Die Förderabteilung verfolge die Entwicklung alternativer Ansätze in der Forschung kontinuierlich mit großer Aufmerksamkeit.

Die Stiftung vertraue darauf, «dass die von ihr geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die ethischen Voraussetzungen ihrer Forschung gründlich reflektieren und die ihnen zur Verfügung gestellten Fördermittel verantwortlich einsetzen», betonte der Sprecher. Bisher habe sie keinen Anlass gehabt, daran zu zweifeln.

Peta hat nach eigenen Angaben eine Petition mit 17.200 Unterschriften an den Vorstand der Volkswagenstiftung geschickt. Die Organisation wirft den Verantwortlichen vor, den Aufruhr Tausender Menschen einfach auszusitzen. «Sie halten weiter daran fest, dass eine Forschung ohne Tierversuche undenkbar sei - daher verteidigen sie Projekte, in denen die Gehirne sensibler Mäuse manipuliert, die Tiere in Panik versetzt und dann von den Experimentatoren getötet werden», betonte Stephanie Kowalski, Tierärztin und Fachreferentin gegen Tierversuche bei Peta.