Ein neuer Fortbildungskurs „Parole Emil“ ist erfolgreich zu Ende gegangen. Am 15. Juni erhielten die Teilnehmenden ihr Abschlusszertifikat! 13 Frauen und zwei Männer hatten sich ein Jahr lang auf den Weg gemacht, um „anerkannte Emil-Versteher/-innen“ zu werden!

Seit 2011 gibt es „Parole Emil – Jungs im Fokus“ als Fortbildung für Jugendpädagogik in Oldenburg. Jetzt hat das Projekt das erste Mal die Stadt Oldenburg verlassen und wurde erfolgreich im Landkreis Friesland durchgeführt. Die Initiatoren waren der Arbeitskreis Jungenarbeit der Jugendzentren des Landkreises Friesland und der Stadt Wittmund in Zusammenarbeit mit der Bildungsregion des Landkreises Friesland.

Oftmals fehlen in Kindertagesstätten und Grundschulen gezielte Angebote für geschlechtergerechte Jungenpädagogik. „Austoben, Kräfte messen, sich ausprobieren – das gehört zum Älter werden dazu! Oft mangelt es aber an Möglichkeiten, insbesondere für Jungs, sich nach Lust und Laune auszutoben. Ziel ist es, Möglichkeiten zu schaffen, sich handwerklich-kreativ zu betätigen und ausgelassen zu spielen und ganz nebenbei etwas Konstruktives schaffen“, erklärt Detlef Berger, Leiter des Jugendzentrums Jever.

Veranstalter der Fortbildung sind die Evangelische und die Katholische Erwachsenenbildung Oldenburg. EEB-Leiterin Barbara Heinzerling und KEB-Leiterin Ursula Zachariae sind weiterhin überzeugt: „Der Kurs wird die jungenpädagogische Kompetenz der Erzieher/-innen erhöhen und somit zur Förderung vieler kleiner Emils beitragen.“

Neben dem veränderten Blickwinkel der Teilnehmenden hat „Parole Emil“ eine Vielfalt an Praxisprojekten geschaffen, die die Teilnehmenden während der Praxisphase der Fortbildung erprobt haben: Männerclub in der Kita (in dem die Jungen, die im folgenden Jahr in die Schule kommen, unter sich sein dürfen), Hüttenzauber – ein selbstgebauter Abenteuerspielplatz (an dem weiter gewerkelt wird), der Garagenbau für die Fahrzeuge in der Kita (Vater-Sohn Projekt), Fortbildung für Jugendleiter-Card-Inhaber/-innen und ein Nachmittag mit Spiel, Spaß und Spannung, aber auch künstlerische Projekte wie „Ich bin Ich“ oder auch Jungen können Kunst und „Verkehrte Welt“ (Faschingswagen für das andere Geschlecht gestalten) waren dabei.

Und was bleibt nach einem Jahr „Parole Emil“? Es geht weiter in Friesland – halbjährliche Treffen sind geplant zum Austauschen der persönlichen und institutionellen Erfahrungen, aber auch um neuen fachlichen Input zu erhalten, denn man lernt nie aus! Eine Wiederholung der berufsbegleitenden Fortbildung ab Herbst 2016 wird vorbereitet.