Hannover (epd). Die Diplom-Pädagogin Mareike Dee ist neue Leiterin der Fachstelle Sexualisierte Gewalt in der hannoverschen Landeskirche. Dee hat die Nachfolge der vor kurzem verstorbenen Pastorin Karoline Läger-Reinbold übernommen, wie die Landeskirche am Freitag in Hannover mitteilte. Mit ihrem Amtsantritt wurde die Leitungsstelle von 25 Prozent auf eine volle Stelle erweitert.
Mareike Dee gehört den Angaben zufolge bereits seit 2021 zum Team der Fachstelle. Sie habe die Präventionsangebote der Landeskirche entwickelt und in der Fläche etabliert, sagte der Präsident des Landeskirchenamts, Jens Lehmann: «Mit Mareike Dee haben wir eine ausgewiesene Expertin bei der Aufarbeitung, Prävention und Intervention im Bereich von sexualisierter Gewalt für die Leitung der Fachstelle gewinnen können.»
Nach einer Ausbildung zur Speditionskauffrau studierte Dee Erwachsenenbildung und Außerschulische Jugendbildung. Als Referentin für Jugendarbeit und Jugendpolitik beim Landesjugendring Niedersachsen verantwortete sie von 2008 bis 2021 unter anderem Projekte zur Prävention sexualisierter Gewalt in der Jugendarbeit mit. Seit 2022 gehört sie auch dem Beteiligungsforum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an.
Der Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt sei entscheidend für die Glaubwürdigkeit und die Zukunftsfähigkeit der Kirche, sagte Dee. Sie wolle sich für nachhaltige Präventionsmaßnahmen, eine bessere Unterstützung Betroffener und eine umfassendere Aufarbeitung einsetzen. «Betroffene Menschen müssen Gehör finden.»
Die Erweiterung der Leitungsstelle ist den Angaben zufolge Teil eines Beschlusses der Landessynode zur Verbesserung der Angebote. Die Synode reagierte damit auf die EKD-weite ForuM-Studie, die schwere Versäumnisse im Umgang mit sexualisierter Gewalt benennt. Auch die Arbeit der Fachstelle wurde in der Vergangenheit von einigen Betroffenen kritisiert. Die Kirche will die Fachstelle eigenen Angaben zufolge auf 11 Personen weiter aufstocken.