„Ostern ist das Fest, das ins Leben führt, ein Fest der Helligkeit, des Lichts und des Lebens“, so der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit in seiner Osterpredigt. Ostern sei der Beginn des christlichen Glaubens, der Anfang von allem, was Christinnen und Christen wichtig sei, betonte der Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg am Ostersonntag, 21. April, in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche.

Ostern beginne am Grab, dem Ort der tiefsten Trauer, der größten Verzweiflung, wo keine Perspektive zu erkennen sei, kein Licht in den Tunnel scheine und keine Hoffnung. Doch die Osterbotschaft mache klar, dass der Tod verloren habe und dass das Leben siege. Diese Botschaft gehöre zur Mitte des christlichen Glaubens. „Ostern – das ist keine Massenbewegung, sondern persönliche Begegnung mit Jesus, der den Tod überwunden hat“, so Bischof Adomeit in seiner Predigt (zu Johannes 20,11-18) am Ostersonntag.

Gott selbst stärke den Glauben der Menschen und nehme sie ernst in ihren Fragen und Zweifeln. Wer habe nicht auch bedrängende Todesbilder vor Augen, fragte Adomeit. „Bilder von Leiden und Sterben – bei Menschen, die uns nahe sind, und bei Menschen in der Ferne, von deren Not und Tod wir täglich hören: in den Flüchtlingslagern, in Katastrophengebieten, auf dem Mittelmeer, beim Urlaub und der Bus-Tour auf Madeira?“

Leben aus dem Osterglauben heiße auch, so Adomeit: „wie Maria die gebeugte Haltung aufzugeben, die nur in die Grabkammer führt, und aufrechten Ganges zu den Menschen gehen, nach vorn blicken, dem Leben etwas zutrauen.“ „Auferstehen“ habe auch etwas mit „aufstehen“ zu tun, sich zu erheben, zu bewegen, aufzumachen, sich aufzurichten, betonte der Oldenburger Bischof.

Es kommt laut Bischof Adomeit darauf an, „den rettenden Gott in unserem eigenen Leben zu erkennen und zu sehen, wie er auch heute Steine wegrollt und neues Leben schenkt. Schauen wir doch hin, ob die Gräber unserer Hoffnungen tatsächlich noch verschlossen sind. Vielleicht ist der Stein schon längst weggerollt. Lassen wir die Osterbotschaft in unser Herz und in unser Leben. Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.“

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst am Ostersonntag von Stephanie Kühne (Sopran) und Kirchenmusikdirektor Tobias Götting (Orgel).

Hier finden Sie den vollen Wortlaut der Osterpredigt von Bischof Thomas Adomeit im Format PDF.