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In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Mitglieder in den 117 Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg um insgesamt sechs Prozent zurückgegangen. Im Jahr 2001 hatte die oldenburgische Kirche knapp 476.000 Mitglieder. Laut dem für das Meldewesen zuständigen Oberkirchenrat Wolfram Friedrichs gehört die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg im Vergleich mit den 22 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu den Kirchen mit den stabilsten Mitgliederzahlen. Im Zeitraum 1995 bis 2009 belief sich der Rückgang der Gemeindegliederzahlen der Kirchen in Bayern, Baden, Oldenburg sowie Württemberg auf unter zehn Prozent. In der Entwicklung der Mitgliederzahlen der oldenburgischen Kirche schlage sich weitgehend auch die demographische Entwicklung der Gesellschaft insgesamt nieder, so Friedrichs.

Einen positiven Mitgliedertrend verzeichnete erneut der Kirchenkreis Oldenburger Münsterland. Die Gemeinden registrierten im vergangenen Jahr 48.672 Mitglieder, ein Plus von 357 (0,74 Prozent). Kreispfarrer Michael Braun aus Lohne sieht das Wachstum der Gemeinden seit nunmehr über 20 Jahren mit „großer Dankbarkeit und Freude“. Die kleinen Kirchengemeinden in der Oldenburger Diaspora hätten sich in dieser Zeit jedoch nicht nur zahlenmäßig stark entwickelt. „Integration von Zugezogenen, Ausbau der Gemeindehäuser für die gewachsene Zahl, Bau neuer Kirchen, Veränderungen und Erweiterungen im Gemeindeleben, all das waren und sind Herausforderungen im Oldenburger Süden“, so Braun. Während vor 20 oder noch vor zehn Jahren der Zuzug von Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion der Hauptgrund für das zum Teil rasante Wachstum gewesen sei, so lägen die Gründe heute vor allem darin, dass der Kirchenkreis als eine der geburtenreichsten Regionen Deutschlands jung und dynamisch sei.

Einen im Vergleich zu den Vorjahren höheren Rückgang an Gemeindegliedern registrierten die Kirchengemeinden des Kirchenkreises Oldenburg-Stadt. Im vergangenen Jahr wurden 79.193 Gemeindeglieder gemeldet, ein Verlust von 1.409 (-1,75 Prozent). Für Oberkirchenrat Friedrichs liegt die Ursache für diesen stärkeren Rückgang in der Bereinigung der Datenbestände von Kommunen und Kirchenverwaltung. Im Jahr 2009 hätten die Oldenburger Kirchengemeinden ein aus statistischer Sicht nicht nachvollziehbares geringfügiges Wachstum verzeichnet, im Jahr 2010 jedoch einen überproportionalen Rückgang. Friedrichs führt diese Schwankung auf die Umstellung der Software im Meldewesen bei den Kommunen sowie der Software zur Erfassung der Gemeindegliederzahlen in der Kirchenverwaltung in den vergangenen zwei Jahren zurück.

Die Kirchengemeinden des Kirchenkreises Ammerland registrierten 75.067 Gemeindeglieder, 569 weniger als im Vorjahr (-0,75 Prozent). Im Kirchenkreis Delmenhorst / Oldenburger Land gehörten 97.945 Menschen zur oldenburgischen Kirche, 1.137 weniger als 2009 (-1,15 Prozent). Weniger Gemeindeglieder verzeichneten ebenfalls die Kirchengemeinden in den Kirchenkreisen Friesland / Wilhelmshaven mit 93.305 Mitgliedern, ein Verlust von 1.178 (-1,25 Prozent) sowie Wesermarsch mit  52.717 Mitgliedern, ein Verlust von 652 (-1,22 Prozent).