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Oldenburg (epd). Nach sieben Wochen hat die Oldenburger Vesperkirche vorerst wieder ihre Tore geschlossen. Das Pilotprojekt sei ein Erfolg gewesen, sagte der Mitinitiator und Pastor in Ruhe, Andreas Thibaut, am Mittwoch. An sechs Abenden hätten fünf Küchen und Caterer unterschiedliche Menüs kostenlos oder stark vergünstigt geliefert. Ob es mit dem wöchentlichen Mahlzeiten für bedürftige Menschen an fein gedeckten Tischen in der evangelischen Garnisonkirche in der Innenstadt weitergeht, wolle die Projektgruppe im Juni beraten. Zahlreiche Unterstützer hätten bereits ihre Bereitschaft signalisiert.

 Am ersten Abend der Vesperkirche waren laut Thibaut etwas mehr als´40 Gäste gekommen. Am vorerst letzten Abend seien dann 110 Menüs serviert worden, sagte der Ruhestandspastor: «Viele sind gerne lange sitzen geblieben, und es ergaben sich interessante Gespräche.» Viele weibliche Gäste hätten betont, dass die friedliche, geschützte und ruhige Atmosphäre in der Kirche das Essen für sie zu einem besonderen Erlebnis gemacht habe, ergänzte die Vorsitzende der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Oldenburg, Anja Maud Siegert.

Das Projekt sei von zahlreichen freiwillige Helferinnen und Helfer der evangelischen Kirchengemeinde Oldenburg, der Johanniter- Hilfsgemeinschaft, der Diakonie und des Ortsverbands der Johanniter-Unfall- Hilfe unterstützt worden. Sie hätten die Tische gedeckt und festlich dekoriert, die Speisen serviert und später wieder abgeräumt.

Die Tradition der Vesperkirchen stammt aus Süddeutschland. Überwiegend evangelische Kirchengemeinden in Baden-Württemberg und Bayern bieten dort jährlich unter diesem Titel vor allem in den Wintermonaten soziale Projekte zugunsten von armen und bedürftigen Menschen an - oft in Form von kostenlosen Mahlzeiten in Kirchenräumen. Ähnliche Initiativen gab es in den vergangenen Jahren unter anderem in Hannover, Braunschweig, Hildesheim, Helmstedt und Lüneburg.