Bischöfe und Kirchenleitungen des Bistums Münster und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg sind am Donnerstag, 28. November, zum 47. Oldenburger Ökumenischen Gespräch im Bischöflich Münsterschen Offizialat in Vechta zusammengekommen.
Die Kirchenleitungen und Fachreferenten erörterten die Empfehlungen für einen Verhaltenskodex zum christlichen Zeugnis in einer multireligiösen Welt. Der Ökumenische Rat der Kirchen, der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog und die Weltweite Evangelische Allianz haben diese Empfehlungen gemeinsam erarbeitet. Ziel des Dokumentes ist es, Kirchen, Kirchenräte und Missionsgesellschaften dazu zu ermutigen, ihre gegenwärtige Praxis zu reflektieren und eigene Richtlinien für Zeugnis und Mission zu erarbeiten. Mission gehört zum tiefsten Wesen der Kirche zitierte daraus Dr. Gabriele Lachner, Referentin für Ökumene im Offizialat. Es sei für jede Christin und jeden Christen unverzichtbar, den eigenen Glauben zu bezeugen.
Jan Janssen, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, ist dankbar dafür, dass das Dokument im Oldenburger Land thematisiert wird. Die Wiederentdeckung des biblischen Begriffes Zeugnis ist für mich eine große Chance! Jeder Einzelne von uns lebt vom Zeugnis eines anderen, betonte er. Der Text nimmt den Begriff der Freiheit ernst, der dem modernen Menschen zu recht so wichtig ist. Niemand wird zum Glauben gezwungen, hob der Münsteraner Bischof, Dr. Felix Genn, hervor.
Am diesjährigen Oldenburger Ökumenischen Gespräch nahmen teil auf katholischer Seite: Der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, der Vechtaer Offizial und Weihbischof Heinrich Timmerevers, Prälat Peter Kossen, Prälat Bernd Winter, Generalvikar Norbert Kleyboldt, Dr. Gabriele Lachner, Dr. Michael Kappes; sowie auf evangelisch-lutherischer Seite: Bischof Jan Janssen, Synodenpräsidentin Sabine Blütchen, Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk, Oberkirchenrat Wolfram Friedrichs, Pfarrer Olaf Grobleben, Pfarrer Bernhard Busemann und Pfarrer Thomas Adomeit.
Das Oldenburger Ökumenische Gespräch wurde 1966 gegründet und ist der älteste ökumenische Arbeitskreis auf Kirchenleitungsebene in der Bundesrepublik.