Macht hoch die Tür, die Tor macht weit: Unter diesem Motto stand die Wiedereröffnung der Nikolaikirche am 1. Advent. Im Oldenburger Stadtteil Eversten feierte die Nikolai-Gemeinde den Abschluss der Renovierung und Gestaltverbesserung ihrer Kirche. Ein neu gebauter, interesseheischender Eingangsbereich sowie eine vollkommen umgestaltete Altarwand bildeten die Hauptbestandteile der sechsmonatigen Bauarbeiten.
Den beteiligten Handwerkern dankte Pastor Andreas Thibaut zu allererst im Festgottesdienst am Sonntagvormittag, sodann dem Architekten Volker Droste und seinem Mitarbeiterteam. Dieser erläuterte im Anschluss an den Gottesdienst den zahlreichen interessierten Gemeindegliedern den Ablauf der Renovierung, von den ersten Überlegungen bis zu den wichtigen Entscheidungen. Insgesamt betrug das Umbaubudget 317.000 Euro und umfasst damit auch eine Erneuerung der Beleuchtungsanlage im Gemeindezentrum.
Während diese von der Nikolai-Gemeinde allein finanziert werden musste, wurde die gesamte Baumaßnahme von der oldenburgischen Kirche gefördert, für die Synodenpräsidentin Sabine Blütchen ein rückschauendes Grußwort hielt und gratulierte. Auch die Gesamtkirchengemeinde Eversten trug ihr Scherflein bei, und deren Vorsitzender Dieter Zorn freute sich über das gelungene Werk.
Wir wollten unsere besondere Atmosphäre erhalten, führte Pastor Thibaut weiter aus, und an mehreren Stellen notwendige Verbesserungen einfügen. Auf diese Weise sei die Kirche deutlich heller und offener geworden mit einer spürbar verbesserten Akustik und entspräche nun sogar mehr dem architektonischen Ausgangsplan vor 30 Jahren. Kontinuierlich begleitete Achim Knöfel als Bauberater der oldenburgischen Kirche den Prozess der Umgestaltung.
Mit einem feierlichen Einzug brachten die Kirchenältesten der Gemeinde ihre Vasa Sacra zurück in den Kirchraum, nachdem diese Heiligtümer ein halbes Jahr im Gemeindesaal-Exil verbracht hatten. So wuchs im Verlauf des Gottesdienstes die Ausstattung an Sakralgeräten von der Bibel über das Kreuz und die Paramente bis zum Abendmahlsgerät in altgewohnter Form. Damit ergaben sich vielfältige Bezüge zum Einzug Jesu Christi in Jerusalem, welchem am 1. Advent besonders gedacht wird.
Im Anschluss an den Festgottesdienst und einen Empfang fand der traditionelle Nikolai-Adventsmarkt statt, dessen Erlös aus Verkäufen, Aktionen und großer Cafeteria wie immer der Aktion Brot für die Welt zugute kommt. Phasenweise konnte sich Pastorin Birgit Pflugrad mitsamt ihrem Konfirmandenteam dem Ansturm kaum erwehren. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten den Markt und den parallel stattfindenden Tag der Offenen Tür, um die neu gestaltete Nikolaikirche zu besichtigen.