Zu einer außerplanmäßigen Kreissynode kamen die Synodalen des Kirchenkreises im Ev. Johannesstift am Mittwoch, 27. November, in Vechta zusammen, um über das Pfarrstellenverteilungskonzept 2030 für den Kirchenkreis zu beraten und abzustimmen. Dieses Konzept regelt in der Zukunft den Einsatz von Pfarrerinnen und Pfarrern im Kirchenkreis.
Die Synode wurde mit einer Andacht eröffnet, die Kreispfarrer Braun hielt und in der er anhand der Textstelle aus der Offenbarung „Siehe, ich mache alles neu“ auf die großen Veränderungen einging, die auf den Kirchenkreis durch das neue Pfarrstellenverteilungskonzept zukomme. Auch sein Weggang in die rheinische Kirche sei sowohl für ihn als auch für den Kirchenkreis ein Neuanfang. Aber im Vertrauen auf Gottes Wort sehe er mit großer Hoffnung und Optimismus in die Zukunft.
Das anschließende Grußwort von Oberkirchenrätin Gudrun Marwick beschäftigte sich ebenfalls mit dem Konzept, das große Veränderungen auch in den anderen Kirchenkreisen zur Folge haben wird. Sie hob das gedeihliche Zusammenwirken der verschiedenen Ebenen hervor und betonte, dass nach ihrer Wahrnehmung die Planungen vielerorts nicht als „Muss“ empfunden würden, sondern als Aufbruch, etwas Neues zu wagen. Für dieses Engagement dankte sie im Namen des Oberkirchenrates, sie hoffe somit auf ein gutes Gelingen.
Im Anschluss standen dann die Beratungen über das Pfarrstellenverteilungskonzept 2030 auf der Tagesordnung, das in den Monaten zuvor von einer Arbeitsgruppe aus Mitgliedern aller Kirchengemeinden des Kirchenkreises erarbeitet worden war. Das Konzept sieht vor, dass von 19,5 Pfarrstellen, die dem Kirchenkreis zustehen, 18,5 Stellen den Kirchengemeinden zugeordnet werden. Durchschnittlich sollen von einer Pfarrstelle 2.681 Gemeindeglieder betreut werden, wobei immer nur volle (100 Prozent) Pfarrstellen angestrebt werden sollen.
Eine Pfarrstelle soll übergemeindlich tätig sein als Vakanzvertretung und für Projekte der Mission und Gemeindegliedergewinnung. Die Synode war sich einig, dass die spürbare Reduktion der Pfarrstellen die Kirchengemeinden in stärkerem Maße dazu verpflichte, mit den Nachbargemeinden zu kooperieren. Es sei nicht immer möglich, die durchschnittliche Gemeindegliederzahl genau auf die einzelnen Pfarrstellen aufzuteilen. So entstünden Unter- und Überversorgungen, die in gemeinschaftlichem Miteinander ausgeglichen werden sollen. Ein Antrag, der hier mehr Verbindlichkeit einforderte, fand keine Mehrheit.
Ebenso wurde der Antrag abgelehnt, bei der Kreispfarrerstelle den Beschlussorganen zu ermöglichen, die Anteile für die Kirchenkreisarbeit entweder auf 75 Prozent oder 50 Prozent festzulegen. Es blieb bei der Beschlussvorlage der Arbeitsgruppe, die Teil des Pfarrstellenverteilungskonzeptes ist, dass der Kreispfarrer zu 75 Prozent im Kirchenkreis und zu 25 Prozent in einer Kirchengemeinde tätig sein wird.
Nach engagierter Diskussion wurde das Pfarrstellenverteilungskonzept 2030 mit überwältigender Mehrheit angenommen. Kreispfarrer Braun dankte allen für ihr großes Interesse, das gute Miteinander. Er sehe den Kirchenkreis auf einem guten Weg in das kommende Jahrzehnt, so Braun.
Die Kreissynode wählte in den Berufungsausschuss für die Wiederbesetzung der Kreispfarrstelle: Pfarrerin Martina Wittkowski, Thorben Andres, Almut Härtel und Christine Wagner.
Zum Abschluss der Synode dankte der stellvertretende Kreispfarrer Andreas Technow dem scheidenden Michael Braun für sein großes Engagement in seiner 25jährigen Tätigkeit als Kreispfarrer. Michael Braun freute sich in seinen Abschiedsworten über die große Lebendigkeit des Kirchenkreises und lobte die die konstruktive Zusammenarbeit in seiner Zeit als Kreispfarrer.
Ein Beitrag von Carsten Homann.