Oldenburg (epd). Die Oldenburger evangelische Lambertikirche wird nach zweijähriger Umbauzeit am 27. September mit einem Festgottesdienst wieder eingeweiht. Der Umbau habe rund 3,6 Millionen Euro gekostet, von denen fast 700.000 Euro durch Spenden eingeworben wurden, teilte Lamberti-Pastor Ralph Hennings am Donnerstag mit. Die Lambertikirche in der Nähe des Schlosses ist die zentrale Kirche in Oldenburg. Den Gottesdienst zur Einweihung wird der oldenburgische Bischof Jan Janssen halten.
Bereits am Vorabend sollen die Särge von Graf Anton Günther
(1583-1667) und seiner Frau in die Vorhalle gebracht werden. Anton Günther gilt als letzter und politisch erfolgreichste Graf der ehemaligen Oldenburger Landesdynastie. Während des 30-jährigen Krieges von 1618 bis 1648 bewahrte er durch eine raffinierte Neutralitätspolitik gegenüber den kriegführenden Mächten und einzelnen Heerführern sein Land als fast als einziges deutsches Territorium weitgehend vor Not, Elend und Verwüstung. Bis heute wird er deshalb von den Oldenburgern verehrt.
Die Lambertikirche wurde Hennings zufolge im Laufe ihrer Geschichte schon mehrfach völlig umgebaut. Von außen sieht das Gebäude wie eine gotische Hallenkirche aus. Innen präsentiert sie sich seit ihrem ersten Umbau um 1795 als klassizistischer Rundbau mit einer gläsernen Kuppel. Vorbild war der 43 Meter hohe und breite Kuppelbau des antiken Pantheons in Rom. Nach Angaben des Hamburger Kirchenbau-Experten Professor Bernhard Hirche ist eine solche Architektur bundesweit einmalig.
Im hinteren Teil der Kirche, der vom Gottesdienstraum aus nicht zu sehen ist, wurde in den vergangenen beiden Jahren bislang ungenutzter Platz mit transparenten Elementen zu Sälen, Seminar- und Büroräumen umgestaltet, erläuterte Hennings. Nach dem Umbau soll die Kirche verstärkt als überregional bedeutsame City-Kirche genutzt werden.