Vertreter und Vertreterinnen der evangelischen Kirchengemeinden im Ev.-luth. Kirchenkreis Oldenburg Stadt wie auch der katholischen Einrichtungen haben am Freitag, 9. Dezember, die Betreiberverträge für ihre Kindertagesstätten mit der Stadt Oldenburg unterzeichnet. Die Betreiberverträge waren vom Amt für Jugend und Familie der Stadt Oldenburg entwickelt und mit den freien Trägern der Kindertagesstätten abgestimmt worden. „Damit ist eine langfristige Finanzierung der Kindertagesstätten in kirchlicher Trägerschaft sichergestellt“, freute sich die zuständige Sozialdezernentin der Stadt Oldenburg, Dagmar Sachse.
Pfarrer Andreas Thibaut von der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kindertagesstätten im Kirchenkreis Oldenburg Stadt (ekito) betonte, dass durch die intensiven Verhandlungen die vertrauensvolle Beziehung der Kirchengemeinden und der Stadt Oldenburg gefestigt und auch die ökumenische Verbundenheit gestärkt werden konnte. Gemeinsam sei man auf dem Weg im Blick auf die KiTa-Arbeit in der Stadt Oldenburg. Thibaut hob nochmals die Bedeutung des kirchlichen Engagements für Kindertagesstätten insgesamt hervor. Allein in der Stadt Oldenburg stelle die Ev.-Luth. Kirche jährlich Zuschüsse in Höhe von 1,2 Millionen Euro für die 21 KiTas in kirchlicher Trägerschaft zur Verfügung.
Im Dezember 2015 hatten der Jugendhilfeausschuss und der Rat der Stadt Oldenburg die neue Finanzierungsrichtlinie beschlossen. In mehreren Gesprächen wurden nun die Details der Finanzierung von Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft geprüft. In einer Anlage zum Vertrag wurden Konkretisierungen in sprachlicher Form übereinstimmend geregelt, die dazu führten, dass beide Kirchen dem Vertragsentwurf nun zustimmen konnten.
Die Kindertagesstätten stellen für den Leiter der Gemeinsamen Kirchenverwaltung der oldenburgischen Kirche, Michael Kählke, eines der größten und wichtigsten Arbeitsfelder der evangelischen Kirche dar. Die Synode der oldenburgischen Kirche habe aktuell trotz rückläufiger Einnahmen die jährlichen kirchlichen Zuschüsse für die Kindertagesstättenarbeit auf 5,3 Mio. Euro erhöht. Die Herausforderungen an Mitarbeitende und Träger seine zunehmend gewachsen. Umso erfreulicher sei es aus Sicht der evangelischen Kirchengemeinden, dass die Stadt Oldenburg diesen Herausforderungen in einem Dialog auf Augenhöhe mit den freien Trägern begegne, so Kählke. Zu ekito gehören 21 Kindertagesstätten mit insgesamt 74 Kindergarten- und derzeit 15 Krippengruppen in den Kirchengemeinden Eversten, Ofenerdiek, Ohmstede, Oldenburg und Osternburg.
Sozialdezernentin Dagmar Sachse betonte, dass die Stadt Oldenburg auf die freien Träger und deren Strukturen angewiesen sei. Für diese wichtige Arbeit brauche es erheblichen Sachverstand, den die Träger zur Verfügung stellten. Dr. Frank Lammerding, Leiter des Amtes für Jugend und Familie der Stadt Oldenburg, informierte darüber, dass die Stadt Oldenburg in Zukunft 100 Prozent der Investitionskosten übernehmen wolle. Damit sei die KiTa-Arbeit dauerhaft gut aufgestellt.
Die neue Förderrichtlinie beinhaltet für die freien Träger die Möglichkeit, Pauschalen zu erhalten, um damit flexibel auf die sich verändernden Bedarfe der Kindertagesbetreuung reagieren zu können. Darüber hinaus vermindert dies den Verwaltungsaufwand bei den freien Trägern und der Stadt. Die Betreiberverträge gelten seit dem 1. Januar 2016 und geben damit den beiden Kirchen auch rückwirkend finanzielle Sicherheit. Alle anderen freien Träger der Kindertagesstätten hatten die Betreiberverträge bereits unterzeichnet.