Die Situation der Christen im Nahen und Mittleren Osten steht im Mittelpunkt einer Tagung im Libanon, an der der Oldenburger Bischof Jan Janssen teilnimmt. "Die Lebenssituation der Christen in der Region hat sich in den vergangenen Jahren sehr verschlechtert", sagte Janssen am Dienstag. In seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Missionswerkes in Deutschland wird der Bischof in die libanesische Hauptstadt Beirut reisen. Zu der Konferenz am 3. und 4. März hat der "Middle East Council of Churches" eingeladen, der Rat der Kirchen im Mittleren Osten.
"Ich will aus erster Hand erfahren, wie die Situation im Libanon ist angesichts Hunderttausender Flüchtlinge, die vor den Terrorgruppen des 'Islamischen Staates' dort Schutz suchen", sagte Janssen. Seine Reise solle zugleich ein Zeichen der Solidarität sein, unterstrich er. Janssen reist als einziger Kirchenvertreter aus Deutschland zu dem Treffen. Wenn sich die Gelegenheit biete, wolle er ein Flüchtlingslager besuchen.
In der Region gerieten Christen und andere religiöse Minderheiten immer häufiger zwischen die Fronten, erläuterte der Bischof. Oft sei es schwierig zu unterscheiden, ob es sich um einen religiösen oder einen politischen Konflikt handle, bei dem die Religion instrumentalisiert werde.
Dem Rat der Kirchen im Mittleren Osten gehören Janssen zufolge 27 Kirchen an, die etwa 10 bis 15 Millionen Christen in der Region vertreten. Noch vor 20 Jahren seien Christenverfolgungen zwischen dem Nordirak und Ägypten ein sehr seltenes Thema gewesen. Heute gebe es in den Ursprungsländern des Christentums ganze Landstriche, in denen keine Christen mehr lebten.
Ein Beitrag des epd-NDS-Bremen.
Weitere Informationen finden Sie im Internet.
Middle East Council of Churches: www.mecc.org
Evangelisches Missionswerk in Deutschland: www.emw-d.de