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Oldenburg (epd). Oldenburg gibt grünes Licht für Fahrräder bei schlechtem Wetter: An der Ampelanlage an der Einmündung Uhlhornsweg/Quellenweg erhalten Radlerinnen und Radler bei Schnee und Regen schneller freie Fahrt, unabhängig vom Autoverkehr, wie die Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilte. Nach einer Erprobungsphase könne die Technik auch an anderen Straßen zum Einsatz kommen. Es sei vermutlich bundesweit erste Ampelanlage dieser Art. In den Niederlanden sei sie häufig im Einsatz.

 


Das Signalprogramm der Ampel werde mit aktuellen Wetterdaten gespeist, hieß es. Schon bei leichtem Regen schalte sich das Programm automatisch ein und gebe Radfahrerinnen und Radfahrern sowie Fußgängerinnen und Fußgängern nach Anforderung des Signals sofort grünes Licht. Zudem werde der Radverkehr bereits in einer Entfernung von etwa 50 Metern von Detektoren erfasst, um zeitlich passend auf Grün zu schalten. So sei ein Queren der Straße fast ohne Halt möglich.

 


Außerdem werden den Angaben zufolge Radfahrende und Passanten automatisch von einer Wärmebildkamera registriert, sodass Wartende ebenfalls eine Grünphase auslösen können. Bei einem hohen Radverkehrsaufkommen werde die Grünphase zudem um einige Sekunden verlängert. Der Verkehrsingenieur Stefan Brandt warnte jedoch davor, die neue Ampelsteuerung als «Freifahrtschein» zu verstehen. «Auch bei Grün der Fußgängerampel sollte der Querverkehr unbedingt im Blick behalten werden.»

 


Der Quellenweg ist seit Kurzem die vierte Fahrradstraße in Oldenburg. Auf einer Fahrradstraße ist die Fahrbahn dem Radverkehr vorbehalten. Andere Fahrzeuge dürfen hier nur fahren, wenn ein Zusatzschild dies erlaubt. Der Radverkehr darf nicht gefährdet oder behindert werden, Räder dürfen nebeneinander fahren. Der Autoverkehr muss sich dem Radverkehr anpassen. Die Höchstgeschwindigkeit ist für alle auf höchsten 30 Kilometer pro Stunde begrenzt.