Spannende und neue Eindrücke erlebten 42 Vorschulkinder der Kindertagesstätte St. Ansgar (Oldenburg-Eversten) in den letzten Monaten. In Vorbereitung auf das Projekt Kita-Altar besuchten sie mit ihren Erzieherinnen Melanie Bogba, Martina Geier und KiTa-Leiterin Ina Struck zum Beispiel die Ausstellung Beuys ohne Hut im Oldenburger Horst-Janssen-Museum.
Zu den Fragen: Wo kommen wir her und wo gehen wir hin? entdeckten die Kinder viele Dinge zum Thema Schöpfung. Die Natur zu erleben und zu fühlen, war das Ziel eines Ausflugs nach Sandkrug. Der weiche Boden und die hügelige Landschaft mit großen Bäumen boten sich für Sinnesübungen an. Die Kinder lernten, dass Menschen so unterschiedlich sind wie Baumrinden. In kleine Passepartouts aus Ästen füllten sie Dinge, die sie zuvor gesammelt hatten.
Was an einem Tisch erlebt werden kann und wo Tische stehen, konnten sie schnell beantworten: in der Familie, im Kindergarten und auch in der Kirche auf der Bühne, wie ein Junge feststellte. Weiterhin probten sie, Stimmungen zu zeigen und dunkle sowie helle Seiten auszudrücken.
"Reformation - Bild & Bibel"
Dieses Projekt ist Teil der Veranstaltungsreihe zum Themenjahr 2015 der Reformationsdekade "Reformation - Bild & Bibel" im Ev.-luth. Kirchenkreis Oldenburg Stadt. Das diesjährige Themenjahr im Vorfeld des Reformationsjubiläums lenkt den Fokus auf den Gebrauch von Bildern und Kommunikation.
In der Alten Brennerei
Diese intensive Vorarbeit und die vielen Bausteine greifen jetzt ineinander, sagte KiTa-Leiterin Ina Struck. In zwei Gruppen besuchten die Vorschulkinder kürzlich das Studio der Steinbildhauerin Christa Müller in der Alten Brennerei bei Hilbers in Oldenburg-Etzhorn, wo sie viele kleine Figuren fertigten.
Mit einer großen Plastiktüte geschützt saßen die Mädchen und Jungen erwartungsvoll um einen langen Tisch im Atelier. Jedes Kind erhielt ein Stück Ton. Pinsel, Farben und Wassergläser standen bereit. Aus dem Ton formten sie Menschen, Tiere, Monster und Dinge, die auf einen Tisch gehören.
Eifrig kneteten die kleinen Hände den Ton, bevor einige Figuren angemalt und später gebrannt wurden. Mit viel Fantasie bastelten die Fünf- und Sechsjährigen die Figürchen zu den verschiedenen Themen und Fragen, mit denen sie sich vorher auseinandergesetzt hatten.
Das beeindruckende Ergebnis sind sechs Altaraufbauten, in denen die Figuren Szenen darstellen. Offene Holzkästen 30 hoch und 30 Zentimeter breit sowie 15 Zentimeter tief wurden miteinander in Form eines Kreuzes verschraubt. Diese sechs Gefächer mit den verschiedenen Szenen können zukünftig bespielt und verändert werden können.
Das Werk der kindlichen Glaubensvorstellung wird in der KiTa einen festen Platz finden", kündigte Pfarrer Thomas Hinne an. Die Kinder haben viele Geschichten mit dem durch alle Gruppen gehenden Tisch erlebt, haben verstanden, dass dies ein Altar sein kann, haben viele Dinge in der Schöpfung entdeckt und sich intensiv mit der Frage beschäftigt: wo komme ich her? Wir haben einige Kinderantworten gesammelt, und freuen uns diesen bespielbaren Altar im Gottesdienst am 19. Juni um 15 Uhr in der Ansgari-Kirche vorstellen zu dürfen", so Pastor Hinne
Ein Beitrag von Bärbel Romey.