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Eine aktive, die Herausforderungen der Zeit bewußt annehmende kirchliche Arbeit präsentierte Kreispfarrer Bertram Althausen auf der im Bookholzberger Dietrich-Bonhoeffer-Haus tagenden Kreissynode. Gemäß dem Montsspruch „ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein“ beleuchtete der Kreispfarrer die derzeitige Situation. Die vergangenes Jahr gestiegenen Kirchenaustritte seien einerseits zu respektieren und andererseits zu bedauern. Im Hinblick auf die Tatsache, dass im Landkreis Oldenburg 53 Prozent der Bevölkerung evangelisch sind und in der Stadt Delmenhorst nur noch 38 Prozent sprach er von der evangelischen Kirche als einer „starken und wichtigen Minderheit“. Umso mehr hätte Kirche bei den Menschen zu sein und müsse auf sie zugehen. Wie das bereits erfolgreich getan wird, zeigte das Beispiel eines großen Taufgottesdienstes an einem Badesee, den die Gemeinden Dötlingen, Hunlosen und Hatten vegangenen Sommer gemeinsam veranstalteten. Auch ein Jazz-Gottesdienst in Delmenhorst und die Reihe „Passionspunkte“ an öffentlichen Orten der Stadt zeigten, wie Kirche neue Wege gehe und selbstbewußt auf die Menschen zugehe.


Die gesamtgesellschaftliche Bedeutung von kirchlich-diakonischer Arbeit kam in den Blick mit der derzeit geleisteten umfangreichen Flüchtlings- und Migrations- Sozialarbeit des Diakonsichen Werkes im Landkreis und in Delmenhorst. „Wir sind genau die Richtigen, um eine lebendige Willkommenskultur zu entwickeln“, so der Kreispfarrer.

Um die Notfallseelsorge und Krisenintervention im Kirchenkreis zu stärken und auszubauen, stellte Althausen Pastor Udo Dreyer aus Wüsting als Koordinator der Notfallseelorge vor, der dafür auf Beschluss des Kreiskirchenrates einen 25 Prozent-Stellenanteil im Kirchenkreis inne hat.

Grund zur Freude hatten die Kreissynodalen am nun umgesetzten Kirchenkreis- Musikkonzept: In einem musikalisch zu Herzen gehenden Gottesdienst in zu Beginn der Kreissynode, in dem der neue Kreiskantor Thorsten Ahlrichs (Ganderkesee) in der Ganderkeseer St Cyprian- und Cornelius-Kirche in sein Amt eingeführt wurde, war das zu spüren. Mit ihm zusammen sang ein Ensemble der nun kompletten Kantorenriege mit Friederike Spangenberg (Delmenhorst), Popkantorin Karola Schmelz-Höpfner (Delmenhorst), und Ralf Grössler (Wildeshausen).

In einem humorvollen Dialog brachten Diakoniepfarrer Dietrich Jaedicke und Diakonie-Vorstandsvorsitzender Wolfang Pape den Vorschlag des Kreiskirchenrates ein, das Diakonische Werk im Kirchenkreis ab 2016 in einen eingetragenen Verein zu überführen. Es überzeugte die Kreissynodalen, das damit eine engere Verzahnung von Kirchengemeinden und Diakonie verbunden ist, da alle Kirchengemeinden in der Mitgliederversammlung vertreten wären. So werde ermöglicht, „direkter Beschlüsse zu fassen.“ Für die Mitarbeitenden werde sich damit – auch in Hinblick auf die Arbeistplatzsicherheit - nichts ändern. Dieses Konzept überzeugte die Synodalen, die sich nach kurzer Diskussion einstimmig eine zukünftige Vereins-Struktur des Diakionischen Werkes beschlossen.

Der Kirchenkreis Delmenhorst/Oldenburg Land umfasst 21 Gemeinden mit über 93.000 Gemeindegliedern in Delmenhorst, im Landkreis Oldenburg sowie in der Gemeinde Stuhr.

Udo Dreyer

Kreispfarrer Bertram Althausen bei seinem Bericht vor der Kreissynode.
Mit der Einführung von Kreiskantor Thorsten Ahlrichs (r.) ist der Kreis der Kantoren im Kirchenkreis nun komplett. Dazu gehören (v.l.n.r) Friederike Spangenberg, Popkantorin Karola Schmelz-Höpfner und Ralf Grössler. Fotos: Udo Dreyer