Kirchen, Gewerkschaften und konfessionelle Arbeitnehmerbündnisse wenden sich damit einem Thema zu, das in der Altenpflegedebatte in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Altenpflege findet heutzutage auf einem deregulierten Markt statt: unter den Bedingungen eines internationalsierten Arbeitsmarktes, einer extremen Konkurrenzsituation und knapper werdender Ressourcen des Sozialstaats.
Eine zentrale gesellschaftspolitische Frage will der Gottesdienst in den Mittelpunkt stellen: Wie gewährleisten wir in der Altenpflege die Bewahrung der Würde der älteren Generation und derer, die sie pflegen? Sie ist nicht zu trennen von der Frage, welche Vorstellungen die beruflich noch aktive Bevölkerung von ihrem eigenen Alter unter den Bedigungen des demografischen Wandels hat.
Sicher ist: Der Umgang mit der älteren Generation ist ein deutlicher Indikator für das zukünftige Werte- und Normensystem unserer Gesellschaft. Wird es nur um ökonomische Gesichtspunkte gehen? Gehören soziale Fürsorge und alltägliche Anständigkeit unter dem Zwang vermeidlicher oder tatsächlicher Notwendigkeiten der Vergangenheit an?