Der Oberkirchenrat hat am Donnerstag, 12. April, seine Vorschläge vorgelegt, wie die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg bis zum Jahr 2030 zu einem ausgeglichenen Haushalt kommen kann. Angesichts prognostizierter Einnahmerückgänge bei steigenden Ausgaben bedeutet dies, dass die bisherigen Arbeitsbereiche nicht unverändert fortgeführt werden können. Konkret schlägt ein sogenannter Maßnahmenkatalog eine langfristige Reduzierung von Pfarrstellen sowie von Diakonenstellen und Einsparungen in der Gemeinsamen Kirchenverwaltung vor.
Im neuen Rahmenpfarrstellenplan sind langfristig nur noch 173 Stellen statt bisher 250 Pfarrstellen vorgesehen. Durch diese Verringerung um 77 Stellen sind Einsparungen in Höhe von rund 71 Millionen Euro bis zum Jahr 2030 möglich. „Bei aller Reduzierung von Ausgaben geht es nicht zuerst um einen Abbau von Stellen, sondern wir werden es kaum schaffen, unsere Stellen überhaupt zu besetzen. Es geht es um die Anpassung an die realen Bedingungen und die Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen werden“, sagte Oberkirchenrat Thomas Adomeit, Vertreter im Bischofsamt. Allein durch Eintritte in den Ruhestand würden bis zum Jahr 2030 nur noch weniger als 100 Pfarrstellen besetzt sein. „Wir brauchen also dringend Nachwuchs oder neue Zugangsmöglichkeiten für diesen wunderbaren Beruf, um die im Rahmenpfarrstellenplan angesetzten 173 Stellen überhaupt besetzen zu können“, so Thomas Adomeit.
Im Diakonenstellenplan sind weitere Einsparungen vorgesehen. Derzeit gibt es 40 Stellen in der Jugendarbeit sowie 20 weitere Stellen in anderen Arbeitsbereichen. Von diesen weiteren 20 Stellen sind derzeit jedoch nur 6,75 Stellen besetzt. Die Reduzierung von 60 auf langfristig 40 Stellen im Diakonenstellenplan bedeutet eine Einsparung in Höhe von rund 16 Millionen Euro. Der Maßnahmenkatalog schlägt der Synode zwei Szenarien zur Entscheidung vor, wie diese Summe erreicht werden kann: In dem einen Fall verblieben 25 Stellen in der Jugendarbeit, zwei am Blockhaus Ahlhorn sowie 13 Diakonenstellen in weiteren Arbeitsbereichen; in dem anderen Fall bliebe es bei 40 Diakonenstellen in der Jugendarbeit, und alle anderen Arbeitsbereiche würden langfristig aufgegeben.
In der Gemeinsamen Kirchenverwaltung ließen sich bis zum Jahr 2030 durch die Optimierung der internen Abläufe rund zehn Millionen Euro sparen. In diesem Bereich ist die Überprüfung der einzelnen Arbeitsbereiche jedoch noch nicht abgeschlossen, sodass laut Oberkirchenrätin Dr. Susanne Teichmanis eine höhere Einsparsumme wahrscheinlich ist. Entlassungen wird es in der Verwaltung – genauso wie im Pfarrdienst oder bei den Diakoninnen und Diakonen – nicht geben; im Gegenteil steuere die Kirche auf einen Mangel an Fachkräften zu.
Hier finden Sie weitere Informationen zum „Maßnahmenkatalog des Oberkirchenrates zur Haushaltskonsolidierung“.