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Auch wenn sehr deutlich sei, dass umfassende Maßnahmen zur Sanierung der Staatsfinanzen ergriffen werden müssten, könne nicht stillschweigend hingenommen werden, dass nicht alle gesellschaftlichen Schichten entsprechend ihrer Möglichkeiten, einen Beitrag zu leisten, in ausgewogener und fairer Weise in die Pflicht genommen würden. Die evangelische Kirche, die sich als Anwältin der Schwächeren in der Gesellschaft verstehe, werde sich dafür stark machen, dass ein Umdenken stattfinde, betonte Grobleben.

Als fragwürdig und zu kurzsichtig bezeichnete Grobleben auch die Pläne, Rentenversicherungsbeiträge für ALG-II-Empfänger abzuschaffen oder die Pflichtleistungen für Arbeitslose in Ermessungsleistungen umzuwandeln. „Hier werden einfach Probleme in die Zukunft verschoben und die berechtigten Interessen von einzelnen Menschen außer Acht gelassen“, sagte der Oberkirchenrat.

Da Kinder die Zukunft der Gesellschaft seien, dürfe der Rotstift insbesondere nicht bei jungen Familien oder Alleinerziehenden angesetzt werden. Die Kirche werde sich dafür einsetzen, dass ein neues Nachdenken ein Umsteuern und damit eine faire und ausgewogene Verteilung der Lasten ermögliche, so Grobleben.