Zum Hauptinhalt springen

Der Oldenburger Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker unterstützt nachdrücklich die Forderung nach einer Anhebung der Finanzhilfe für die Erwachsenenbildung in Niedersachsen. Diese sei dringend erforderlich, da es seit 1993 keine Erhöhung gegeben habe, sondern stattdessen eine Kürzung der Mittel um 20 Prozent. Hinzu komme ein Kaufkraftverlust in Höhe von 33 Prozent.

 
Damit schließt sich Oberkirchenrat Mucks-Büker, Dezernent der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg und zuständig unter anderem für die Bereiche Diakonie, Erwachsenenbildung, sowie Theologische Fragen und Bildung, der Forderung von Prof. Dr. Gerhard Wegner, Vorsitzender des Niedersächsischen Bundes für freie Erwachsenenbildung e.V. (nbeb) an, die Abwärtsspirale zu stoppen und die erforderlichen Mittel um acht Prozent (3,7 Mio. Euro) anzuheben, um die Erwachsenenbildung zu stabilisieren.
 
Wegner hatte in einer Stellungnahme darauf verwiesen, dass im Bereich der Erwachsenenbildung in Niedersachsen mit 107.000 Veranstaltungen rund 1,4 Millionen Menschen erreicht würden und die Erwachsenenbildung in ganz Niedersachsen flächendeckend präsent und aktiv sei. „Sie ist der Zivilgesellschaft verpflichtet“, so Wegner. Erwachsenenbildung sei nach Schule, Berufsausbildung und Hochschule die vierte anerkannte Säule des Bildungssystems, aber der einzige Bildungsbereich, der im Landeshaushalt seit Jahren vernachlässigt werde. Gegenwärtig betrage der Anteil der Erwachsenenbildung an den Bildungsausgaben des Landes (ohne KiTas) gerade einmal 0,52 Prozent. Dabei habe die Erwachsenenbildung bei steigenden Aufgaben und Herausforderungen die Hälfte an Landesmitteln verloren.
 
Die 87 öffentlich anerkannten Bildungseinrichtungen in Niedersachsen seien einer offenen und freiheitlichen Demokratie verpflichtet. In ihren Veranstaltungen bekämpfe die Erwachsenenbildung die Ursachen von Populismus und erprobt Projekte der Demokratie- und Menschenrechtsbildung, so der nbeb-Vorsitzende Wegner. Die Ausbildung sozialer und demokratischer Handlungskompetenz gehöre ebenso zum Auftrag der Erwachsenenbildung wie die Qualifizierung von Menschen für die Übernahme von Verantwortung in Vereinen, Kirchen und Verbänden sowie die Steigerung der Weiterbildungsbeteiligung bildungsferner junger Erwachsener.
 
Die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg engagiert sich seit langem in der Erwachsenenbildung sowohl mit basisnahen Angeboten vor allem in den Kirchengemeinden und Ev. Familienbildungsstätten in Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven, aber auch über ihre Ev. Heimvolkshochschule in Rastede sowie die Arbeit der Ev. Akademie. Bildungsschwerpunkte reichen unter anderem von berufsbezogenen Qualifizierungsangeboten z.B. in der Kindertagespflege oder Hauswirtschaft bis hin zu Ausbildungen im Ehrenamt, z.B. zur Seniorenbegleitung oder für die Betreuung von demenzkranken Menschen. Zugleich bilden sowohl politische Bildung (Friedenspädagogik, Streitkultur, interkultureller Austausch) wie auch religiöse Bildung (Glaubenskurse, theologisch-ethische Gesprächskreise) wichtige Bausteine in der Programmvielfalt der Evangelischen Erwachsenenbildung im Oldenburger Land. Die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg fördert die Arbeit der diversen Einrichtungen in der Erwachsenenbildung mit einem eigenen Anteil aus Kirchensteuern in Höhe von ca. einer Mio. Euro (im Jahr 2017).

Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker unterstützt Forderung nach mehr Geld für niedersächsische Erwachsenenbildung. Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch