Dank für klare, liebevolle und überlegte Art mit dem Blick auf das Gute
Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker ist am Freitagnachmittag, 25. Oktober, in einem Gottesdienst in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche durch Bischof Thomas Adomeit in den Ruhestand verabschiedet worden. Detlef Mucks-Büker war seit Oktober 2011 theologischer Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg und als solcher Mitglied im Kollegium des Oberkirchenrates sowie hauptamtliches Mitglied des Gemeinsamen Kirchenausschusses.
Dank für 13-jährigen Dienst in und für die oldenburgische Kirche
Bischof Thomas Adomeit dankte Oberkirchenrat Mucks-Büker für seinen 13-jährigen Dienst in und für die oldenburgische Kirche. Mucks-Büker habe als Dezernent für Diakonie und Bildung viele Dinge auf den Weg gebracht und als Mitglied der Kirchenleitung in zahlreichen Feldern Verantwortung übernommen für die ganze oldenburgische Kirche. Er habe – auch als Stellvertreter des Bischofs in den letzten 5,5 Jahren – die oldenburgische Kirche auch über die Grenzen Oldenburgs hinaus vertreten, Oldenburger Ideen weitervermittelt und Ideen von außen eingespielt, so Adomeit. Dabei sei es Mucks-Büker gelungen, das Dezernat für Diakonie und Bildung schlagkräftig neu aufzustellen und die Kirche nach außen erkennbar zu vertreten: in konföderierten Bezügen, in Kontexten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung (EWDE).
Adomeit dankte Mucks-Büker, dass er sich mit seiner „klaren, freundlichen, liebevollen und überlegten Art“ über viele Jahre intensiv und engagiert eingebracht habe. „Den Blick auf das Gute zu richten, zuerst! Das ist dir gegeben“, betonte Adomeit. „Was für ein Geschenk, diese Gaben und Kompetenzen einzusetzen für die wertvollste und wunderbarste Aufgabe, die es in dieser Welt gibt: Zu erzählen von der Liebe Gottes zu uns Menschen – die auf so unterschiedliche Weise sichtbar und spürbar werden kann. Dabei zu verkündigen und zu leben, was einen selbst trägt, macht das Tun glaubwürdig und damit erst attraktiv für das Gegenüber.“ Auf dem Tun von Mucks-Büker habe Segen gelegen, so Adomeit und als dienstältester Kollege im Kollegium und sein Stellvertreter habe er ihm auch persönlich viel Sicherheit gegeben.
Die Würde des Menschen ist unantastbar!
In seiner Predigt im Verabschiedungsgottesdienst erinnerte Mucks-Büker an das 75-jährige Jubiläum des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Das Grundgesetz formuliere im ersten Artikel, „dass der Mensch gut ist: Die Würde des Menschen ist unantastbar!“ Damit setze die bundesdeutsche Staatsverfassung direkt zu Beginn ein unüberhörbares Signal. „Ein Signal über das, was den Menschen im Kern seines Wesens ausmacht: er hat Würde, er ist prinzipiell gut. Und das kann man ihm nicht nehmen.“
Ihn begleite seit langem die Frage nach dem Guten, so der scheidende Oberkirchenrat. Dies sei kein Wunder angesichts so vieler Nachrichten „vom Nicht-Guten, vom Bösen, Zerstörerischen. Von Gewalt und Krieg, von Hass, Ausgrenzung und Antisemitismus, aber auch von Lüge und demokratie-feindlichen Umtrieben. Von den menschengemachten Naturkatastrophen und ihren Folgen mal ganz zu schweigen.“
Mucks-Büker fragte in seiner Predigt, was los sei mit dem Menschen, dass er Gefallen daran finde, Unrecht zu begehen, Recht zu brechen oder es anderen vorzuenthalten, vor allem denen, die sich nicht wehren könnten; dass sich Rücksichtslosigkeit scheinbar zunehmend ausbreite, ein allgemeiner Missmut, latent aggressiv im Umgang miteinander; dass das gesellschaftliche Miteinander von sozialer Kälte geprägt zu sein scheine, statt von hilfsbereiter Solidarität.
Das bundesdeutsche Grundgesetz gehe davon aus, dass es eine Verantwortung „vor Gott“ und den Menschen gebe. Selbst wenn das Bewusstsein zu schwinden scheine, bleibe die Verantwortung – Vor Gott – und den Menschen, so Mucks-Büker. Es sei Zeit, sich und die Gesellschaft wieder daran zu erinnern. Dies sei heute auch die Aufgabe der Kirche.
Goldenes Kronenkreuz – höchste Ehrung der Diakonie
Mit der Überreichung des Goldenen Kronenkreuzes – der höchsten Ehrung der Diakonie – bedankten sich die Diakonie-Vorstände Pfarrer Dr. Friedrich Ley und Mario Behrends am Freitagnachmittag bei Oberkirchenrat Mucks-Büker für den jahrelangen Einsatz für das Diakonische Werk der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg.
13 Jahre theologischer Oberkirchenrat der oldenburgischen Kirche
Als Leiter des Dezernats III „Bildung und Diakonie“ war Mucks-Büker zuständig für die Bereiche kirchliches Bildungshandeln sowie Diakonie und Kirche. Ihm oblag weiterhin die strategische und aufsichtliche Zuständigkeit für das Referat Bildung mit den dort zugeordneten Bildungsbereichen (z.B. Arbeitsstelle Religionspädagogik und Medienstelle, Fachstelle Kindergartenarbeit, Landesjugendpfarramt usw.) sowie für weitere rechtlich unselbständige Einrichtungen und Beratungsstellen (z.B. Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen, Gemeindeberatung), soweit sie sich in der unmittelbaren Trägerschaft des Oberkirchenrates befinden. Darüber hinaus war Oberkirchenrat Mucks-Büker Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten wie z.B. Diakonisches Werk der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V. (Vorsitzender), Evangelische Krankenhausstiftung Oldenburg (stellv. Vorsitzender) sowie in weiteren Gremien.
Zum Nachfolger von Oberkirchenrat Mucks-Büker hat die Synode der oldenburgischen Kirche im Mai dieses Jahres Kreispfarrer Lars Dede gewählt, der sein Amt zum 1. November antreten wird. Er wird am 21. November, 17 Uhr in der St.-Ulrichs-Kirche in Rastede in sein Amt eingeführt.
Detlef Mucks-Büker (65, Jahrgang 1958) war seit Oktober 2011 theologischer Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, seit 2019 war er zudem Stellvertreter von Bischof Thomas Adomeit. Nach zehnjähriger Amtszeit war er im Mai 2021 von den Synodalen der oldenburgischen Kirche im Amt als Oberkirchenrat bestätigt worden.
Von 1999 bis 2011 war Mucks-Büker Superintendent im Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten, von 1989 bis 1999 Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Gladbeck-Mitte und von 1988 bis 1989 Pastor im Hilfsdienst in Bergkamen.
Von 1978 bis 1985 hat Mucks-Büker Ev. Theologie in Münster, Tübingen und Berlin studiert und nach dem Vikariat wurde er 1988 zum Pfarrer der Ev. Kirche von Westfalen ordiniert. 2011 hat er die Ausbildung Master Diakonie Management an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal / Bethel absolviert.
Mucks-Büker ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Neben dem Bischof, der Synode und dem Gemeinsamen Kirchenausschuss leitet und verwaltet der Oberkirchenrat als Kollegialorgan die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Der in drei Dezernate gegliederte Oberkirchenrat ist die oberste Dienst- und Verwaltungsbehörde der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Zur oldenburgischen Kirche gehören 107 Kirchengemeinden gegliedert in sechs Kirchenkreise mit insgesamt rund 361.000 Gemeindegliedern (Stand vom 31.12.2023).