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Ein besonderer Gottesdienst zum Sonntag der Diakonie fand am 14. September in Dinklage statt. Unter der Überschrift Stolpersteine machten der Diakonieverein Vechta und das Diakonische Werk des Kirchenkreises Oldenburger Münsterland die Gottesdienstbesucher mit den Problemen ihrer Arbeit bekannt.

Stolpersteine – das sind für die diakonische Arbeit Situationen, in denen Familien, Alleinerziehende, Kranke, aber auch Migranten und Flüchtlinge an Wendepunkte ihres Lebens kommen, an denen sie nicht weiter wissen, verzweifelt und hilflos sind. Einzige Anlaufstelle ist dann oft das Diakonische Werk mit seinen Mitarbeitenden.

Aber nicht nur die hauptamtliche Diakonie steht den Ratsuchenden zur Seite. Vielerorts haben Ehrenamtliche erkannt, dass die Not direkt vor der Haustür beginnt. Um zu helfen, haben sich engagierte Christinnen und Christen im Oldenburger Münsterland zusammengetan und in Cloppenburg und Vechta Fördervereine für die diakonische Arbeit gegründet. Sie sammeln Geld sowohl durch den Mitgliedsbeitrag als auch durch das Einsammeln von Spenden, die dann wieder den Klienten der Diakonie zu Gute kommen.

Der Gottesdienst in Dinklage sollte zum einen auf Arbeit des Diakonievereins Vechta aufmerksam machen, andererseits aber auch die Gottesdienstbesucher für die Nöte und Sorgen der Ratsuchenden sensibilisieren.

Bei den Stolpersteinen wurde deutlich, dass die Not die Menschen fast immer unverschuldet trifft und ihre Not-Situation mit einer langen Leidensgeschichte verbunden ist. So machte das Beispiel von Frau B. betroffen und zeigte die ganze Ausweglosigkeit ihrer Lebenssituation: Nach der Trennung von ihrem gewalttätigen Mann musste sie sich und ihre zwei Kinder im Alter von drei und zwölf Jahren allein durchbringen. Versorgung und Erziehung der Kinder ließen ihr keine Möglichkeit, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Trotzdem versucht Frau B., einige Stunden in ihrem erlernten Beruf zu arbeiten. Beengte Wohnverhältnisse und die ständigen finanziellen Sorgen brachten sie an den Rand des nervlich Erträglichen.

In ihrer Not wandte sie sich an die Diakonie und konnte mit deren Hilfe eine Mutter-Kind Kur antreten, die ihr neues Selbstbewusstsein und Kraft vermittelte.

Weitere Stolpersteine verdeutlichten den Gottesdienstbesuchern, dass der diakonische Auftrag gerade heute wichtiger denn je ist und trotz knapper werdender finanzieller Ressourcen unlösbar mit unserem christlichen Auftrag der Nächstenliebe verbunden bleiben wird.

Ein Beitrag von Carsten Homann.

Gestalteten den Diakonie-Gottesdienst: Vorsitzender des Diakonievereins Vechta Pfarrer i.R. Jörg Schlüter, Margret Reiners Homann vom Diakonischen Werk Vechta (3. von li.) sowie die Mitglieder des Vereins Manfred Daum, Hilke Kramer, Giseltraud Voget und Sabine Kieselhorst (von re.). Foto: ELKiO/Carsten Homann