Die Situation in Togo ist - weitgehend unbeachtet in der deutschen Öffentlichkeit – zum Zerreißen gespannt. Die Forderungen nach demokratischen Reformen und dem Rücktritt des Präsidenten Faure Gnassingbé werden immer lauter. Landesweite Demonstrationen der Oppositionsbewegung in vielen Städten mit bis zu 100.000 Teilnehmenden haben bisweilen zu gewalttätigen Ausschreitungen und Repressionen geführt. 16 Tote und hunderte Verletzte und Inhaftierte sind zu beklagen.
Die Evangelisch-Presbyterianische Kirche (EEPT) und die Methodistische Kirche in Togo (EMT) – beide Kirchen sind Mitgliedskirchen der Norddeutschen Mission – haben in nunmehr drei Hirtenbriefen die beteiligten staatlichen Kräfte wie auch die Anhänger der Opposition zur Vernunft und Gewaltfreiheit aufgerufen. Auf keinen Fall dürften in dieser Situation Stimmen der Rache oder ethnische Erwägungen die Oberhand gewinnen. Die berechtigten Erwartungen des Volkes sollten bei den staatlichen Autoritäten Gehör finden. Sie unterstützen darum alle Bemühungen um einen friedlichen Dialog zur Bewältigung der aktuellen Krise, zur Versöhnung und für einen transparenten demokratischen Prozess der Erneuerung.
Die Norddeutsche Mission bittet die Gemeinden ihrer Mitgliedskirchen, die Bevölkerung Togos sowie die friedensstiftende Arbeit der Kirchen in Togo in ihrer Fürbitte zu bedenken.
Norddeutsche Mission
Die Norddeutsche Mission ist ein internationales ökumenisches Partnerschafts- und Missionswerk mit vier deutschen evangelischen Mitgliedskirchen (Bremen, Lippe, Oldenburg und Reformierte Kirche) sowie der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche (EEPT) und der Methodistischen Kirche in Togo (EMT). Sie bildet eine verlässliche und solidarische Brücke zwischen norddeutschen und westafrikanischen Kirchen.
Fürbitte für Togo
Guter, barmherziger Gott, du hörst die Schreie deines Volkes, du siehst das Leiden derer, die vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen sind und du teilst die Hoffnung derer, die sich einsetzen für ein friedliches, versöhntes Zusammenleben.
Wir bitten dich für die Verletzten, die Inhaftierten und die Angehörigen der Opfer politisch begründeter Gewalt. Tröste und ermutige Sie und gib Ihnen die Kraft, deinem Geist der Versöhnung mehr zu vertrauen als allen Aufruf zu Hass und Gewalt.
Wir bitten dich heute auch für die Kirchen in Togo, die in einer gespannten Situation um Vertrauen und für Verständigung werben. Seit Jahrzehnten wird in Togo politischer, sozialer und wirtschaftlicher Fortschritt verhindert. Arbeitslosigkeit und Armut nehmen zu, viele Menschen hoffen auf grundlegende, demokratische Veränderungen und auf Versöhnung. Wir bitten dich heute unsere Schwestern und Brüder in Togo. Sei du ihr Halt und ihre Orientierung, lass nicht zu, dass Hass und Gewalt das gesellschaftliche Leben bestimmen, schenke den politisch Handelnden in Regierung und Opposition die Fähigkeit und den Willen, sich für Frieden und Versöhnung einzusetzen, Veränderungen zuzulassen, lass die Hoffnung der Bevölkerung eine Kraft werden, die über alle Grenzen und Unterschiede hinweg sich gemeinsam für Wohlstand und Demokratie einsetzt.
Amen
Weitere Informationen zur Norddeutschen Mission finden Sie hier.