Vormittags Schüler, nachmittags Jugendlicher dieser Ansatz klassischer evangelischer Jugendarbeit sei heute überholt, meint Thomas Schruff, seit rund zwei Jahren im Landesjugendpfarramt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg zuständig für den Arbeitsbereich Jugendarbeit in der Schule. Durch das zunehmende Gewicht der Gesamtschulen in der niedersächsischen Schullandschaft aber auch den Nachmittagsunterricht an weiter führenden Halbtagsschulen sei die Schule für die Jugend zur prägenden Lebenswelt geworden. Auf diese Situation habe Kirche sich einzustellen. Das Fazit des Bildungsreferenten: Wir müssen da auftreten, wo die Jugendlichen sind, in der Schule.
Mit diesem Ansatz betritt der oldenburgische Bildungsreferent in Niedersachsen noch weitgehend Neuland. Bisher mit recht guter Resonanz. Schulen reagierten aufgeschlossen auf kirchliche Kooperationsangebote in Bereichen wie Aufklärung, Drogenprävention oder internationaler Begegnung. Die Weiterentwicklung vom Lernraum zum Lebensraum fordert Schulen bei knappen finanziellen Mitteln besondere Kraftanstrengungen ab, so die Erfahrung des Sozialpädagogen und Diakons. Eine Kooperation biete hier für beide Seiten Vorteile. Auch für die Kirche, wie Thomas Schruff betont. Mit gemeindlicher Gruppenarbeit erreiche sie Jugendliche in der Regel kaum noch.
Jüngster Ertrag der Jugendarbeit an der Nahtstelle zwischen Kirche und Schule ist die Europäische Jugendakademie vom 11. bis 19. September 2003 auf Borkum mit Jugendlichen aus vier Nationen, die mit Mitteln des Aktionsprogramms Jugend der Europäischen Union gefördert wird. Es handelt sich dabei um eine Kooperation mit der Graf-Anton-Günther-Schule in Oldenburg. Die Veranstaltung findet statt unter dem Dach der Akademie der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg.
(oeh)